In den kommenden Monaten könnte eine massive Rückkehr von Flüchtlingen nach Syrien bevorstehen. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat schätzt, dass rund eine Million Menschen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 in ihre Heimat zurückkehren werden. Dieser bevorstehende Massenrückfluss hat bereits dazu geführt, dass einige europäische Länder, darunter auch Österreich, Asylanträge für Syrer eingefroren haben. Bundeskanzler Karl Nehammer betonte die Notwendigkeit, die freiwillige Rückkehr zu fördern, während die Sicherheit der Rückkehrer unter dem neuen Regime von Hayat Tahrir al-Sham, einer Organisation mit Verbindungen zur Al-Qaida, stark infrage gestellt wird, wie vienna.at berichtete.
Besorgnis über die humanitäre Lage in Syrien, die auch durch mögliche neue Konflikte innerhalb des Landes geprägt ist, äußerte das deutsche Entwicklungsministerium nach einem Delegationsbesuch in Damaskus. In einem Strategiepapier wird darauf hingewiesen, dass eine staatlich veranlasste Rückführung von Migranten angesichts der prekären Bedingungen riskant wäre. So leben derzeit etwa 975.000 Syrer in Deutschland, während in Österreich rund 95.000 Syrer und Syrerinnen gemeldet sind. Erste Asylverfahren zur Aberkennung des Schutzstatus wurden bereits eingeleitet, wobei etwa 40.000 Personen betroffen sein könnten, falls sich die Asylgründe ändern, gemäß den Berichten von ZDF.
Deutschlands diplomatische Initiative
Auf der politischen Plattform in Deutschland wurde die erste offizielle Kontaktaufnahme der Bundesregierung zur neuen syrischen Führung positiv bewertet. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und SPD-Politiker Ralf Stegner äußerten sich zuversichtlich über den direkten Dialog, der am Dienstag in Damaskus begann. Der Fokus liegt auf einem inklusiven Übergangsprozess und dem Schutz von Minderheiten, insbesondere auf Besprechungen mit der syrischen Zivilgesellschaft und christlichen Gemeinden, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Es wird erwartet, dass direkte Kontakte langfristig den deutschen Einfluss in der Region erhöhen könnten und eine diplomatische Präsenz in Syrien angestrebt wird, so ZDF.
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