Der von der ÖVP initiierte U-Ausschuss zum „rot-blauen Machmissbrauch“ steht vor einem letzten Befragungstag, der trotz anfänglicher Kritik an seiner Einsetzung und Verfassungskonformität doch einige Enthüllungen zutage gefördert hat. Als Retourkutsche der ÖVP an die FPÖ gestartet, erregte der U-Ausschuss Aufsehen, insbesondere durch Themen wie die Causa Ideenschmiede, in der FPÖ-Chef Herbert Kickl mit Kick-back-Zahlungen konfrontiert wurde. Weiterhin sorgte die Spionageaffäre um den vermeintlichen Russen-Spion Egisto Ott und die Inseratenkorruption für Schlagzeilen.
Im Fall der Causa Ideenschmiede geriet Kickl in Erklärungsnot, als Fragen zu seiner Beteiligung an Werbeagentur-Aufträgen und möglichen Finanzierungen aufkamen. Während Kickbackzahlungen und Verurteilungen keine Kontroverse darstellen, bleiben Treuhandverträge und Immobilienkauf-Vereinbarungen ungeklärt. Die Spionageaffäre mit Ott als zentrale Figur führte zu Diskussionen über Russland-Verbindungen der FPÖ, obwohl Ott letztendlich nicht als Zeuge vor Gericht erschien. Die Inseratenkorruption brachte durch Chats von Strache neue Ermittlungen ins Rollen, wobei auch Parteimitglieder wie Kickl und Hofer ins Visier der WKStA gerieten.
Der U-Ausschuss beleuchtete jedoch nicht nur Skandale, sondern stieß auch auf Grenzen. Hangers Versuch, den steirischen Finanzskandal der FPÖ ins Visier zu nehmen, scheiterte aufgrund mangelnder Bundesvollziehungszuständigkeit. Trotzdem lieferte die Befragung von Ex-Gesundheitsministerin Hartinger-Klein überraschende Einsichten, als sie die Patientenmilliarde als Marketing-Trick des türkisen Bundeskanzleramts entlarvte. Ein Blick auf die Enthüllungen aus dem U-Ausschuss verdeutlicht die vielfältigen Aspekte politischer Intrigen und Korruption, die auch zukünftige U-Ausschüsse prägen könnten.