
Die Erkrankung Rheuma betrifft nicht nur ältere Menschen, sondern auch Kinder, und das ganz frühzeitig. Laut den neuesten Informationen von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz sind über 3.000 Kinder und Jugendliche in Österreich von rheumatischen Erkrankungen betroffen. Die häufigste Form unter diesen ist die Juvenile idiopathische Arthritis (JIA), die mehr als die Hälfte aller Diagnosen ausmacht. Dabei können bereits Babys Symptome wie geschwollene Gelenke, Überwärmung und Bewegungsstörungen zeigen. Diese Anzeichen sollten Eltern unbedingt zum Arzt führen, denn die rechtzeitige Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Hierzu berichtete Dr. Andrea Skrabl-Baumgartner auf dem Apothekerkongress in Schladming.
Symptome und Gefahren erkennen
Rheuma bei Kindern zeigt sich oft anders als bei Erwachsenen. Viele junge Patienten drücken ihre Schmerzen nicht so deutlich aus. Stattdessen ziehen sie sich zurück, verlieren den Appetit und zeigen Schlafstörungen. Oft wird auch das Wachstum beeinträchtigt, was zu ungleichen Körperproportionen führen kann. Besonders gefährlich ist die Oligoarthritis, die bei etwa 50% der JIA-Patienten auftritt und auch die Augen und Kiefergelenke betreffen kann. Ein unverzüglicher Besuch beim Augenarzt sei hier unerlässlich, da eine Uveitis die Erblindung zur Folge haben kann, wie Dr. Skrabl-Baumgartner warnte. Diese Augenerkrankung kann jedoch oftmals nur durch einen Facharzt rechtzeitig erkannt werden, was die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose unterstreicht.
Die gute Nachricht: Mit modernen Therapieansätzen können 50 bis 60% der Kinder und Jugendlichen mit Rheuma inaktive Krankheitszustände erreichen. Therapien bestehen aus einer Kombination von medikamentöser und physikalischer Behandlung, ergänzt durch Orthopäden und Psychologen. Die neuen biologischen Therapien, einschließlich JAK-Inhibitoren, haben die Prognose signifikant verbessert, sodass vielversprechende Ergebnisse erzielt werden konnten. Eine rasche und effektive Kontrolle der Entzündungen ist das Ziel, um die Lebensqualität der jungen Betroffenen zu sichern, wie die Expertin betonte. Im Kampf gegen Rheuma ist also der frühe Zugang zur medizinischen Hilfe von größter Bedeutung, um nachhaltige Erfolge zu erzielen, wie die Kronen Zeitung berichtete.
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