
Die Sojaernte in Europa erwartet in diesem Jahr einen bemerkenswerten Anstieg auf über 13 Millionen Tonnen, beruhend auf neuesten Zahlen des Donau Soja Market Reports. Dies stellt im Vergleich zu 2023 eine Erhöhung um fast eine Million Tonnen dar, was maßgeblich der starken Ausweitung der Anbauflächen um 44 % und einer Rekordernte in der Ukraine, die auf nahezu 6 Millionen Tonnen geschätzt wird, zu verdanken ist. Dieses Wachstum in der Ukraine hat es ermöglicht, die Einbußen in der EU aufgrund von extremen Wetterbedingungen auszugleichen, wo vor allem Serbien und Rumänien von Hitzewellen und Trockenheit stark betroffen waren. Susanne Fromwald, Generalsekretärin von Donau Soja, erläuterte, dass die Gesamternte die Auswirkungen dieser Wettersituationen kompensieren kann.
Herausforderungen und regionale Unterschiede
In Österreich werden aufgrund von Extremniederschlägen die Ernteerwartungen auf etwa 240.000 Tonnen gesenkt, was einem Rückgang von über 11 % entspricht. Deutschland hingegen verzeichnete einen moderaten Rückgang der Anbaufläche um 10 %, importierend jedoch eine Ernte von 125.000 Tonnen, die nur um 3,1 % gesenkt wurde. Trotz der Herausforderungen in Mitteleuropa zeigt die EU insgesamt eine erheblich verbesserte Wetterlage im Vergleich zum Vorjahr, was zur Erhöhung der Anbauflächen und Erträge beiträgt. Insbesondere die Ukraine, die 2024 weit mehr Soja anbaut, bleibt Hauptzulieferer der EU für gentechnikfreies Soja. Die Anbaufläche in der Ukraine stieg auf 2,6 Millionen Hektar, und die Erntevolumen zeigen ein Plus von 680.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr, trotz anhaltender Konflikte in der Region.
Zusätzlich wird die Nachfrage nach gentechnikfreier Sojabohne durch sinkende Preise in den letzten Monaten unterstützt, was die Lebensmittelindustrie dazu ermutigt, auf europäisches Soja umzusteigen. Die Aufschläge im Vergleich zu gentechnisch verändertem Soja aus Übersee sind historisch niedrig, was die Versorgungssituation im europäischen Markt stabilisieren soll, so Matthias Krön, Präsident von Donau Soja. Mit dem Trend zu mehr lokal produziertem Soja könnte die EU mittel- bis langfristig unabhängigere Strukturen schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sojaanbau in Europa im Jahr 2024 durch signifikante Wachstumsraten geprägt ist, die trotz regionaler Herausforderungen und klimatischer Bedingungen bestehen bleibt, was die Zukunft des Anbaus in der EU optimistisch gestaltet. Mehr Informationen finden sich im aktuellen Donau Soja Market Report vom November und den Details im Bericht von Donau Soja.
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