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Die Regierungsverhandlungen zwischen der ÖVP, SPÖ und NEOS erreichen einen kritischen Punkt, da eine Entscheidung über die sogenannte Austro-Ampel noch vor Weihnachten fallen könnte. Wie Heute.at berichtet, sieht sich die Regierung mit einem Budgetdefizit konfrontiert, das mindestens 6,3 Milliarden Euro Einsparungen erfordert, um ein EU-Defizitverfahren zu verhindern. Sollte die EU dies umsetzen, würde das einen Reputationsschaden für den Wirtschaftsstandort Österreich zur Folge haben, da die Regierung mit einem „Aufpasser“ aus Brüssel rechnen müsste.
Der Finanzminister Gunter Mayr hat bereits mögliche Einsparmaßnahmen ins Spiel gebracht, darunter die Streichung des Klimabonus, um zwei Milliarden Euro zu sparen. Die NEOS drängen auf frühzeitige Einsparungen und kreative Lösungen zur Überwindung der wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Verhandlungen betreffen besonders heikle Punkte wie Steuern und die Generierung von Einnahmen, die zentral für das zukünftige politische Handeln sind. Die NEOS haben zudem einen Vorschlag zur Umstrukturierung der Verhandlungen vorgelegt, bei dem fünf Kernbereiche behandelt werden sollen, um die Einbeziehung der Landeshauptleute in diese Gespräche zu ermöglichen, wie ORF.at berichtet.
Dringlichkeit und herausfordernde Verhandlungen
Die Neuigkeiten aus dem Finanzministerium erweitern die Diskussion, denn Österreich muss bis Mitte Jänner einen Plan in Brüssel einreichen, um die Defizitgrenze von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts einzuhalten. Wenn nicht, droht ein Defizitverfahren. Die aktuelle Debatte um die Einsparungen wird auf verschiedenen Ebenen komplex geführt, denn während die SPÖ mit der Möglichkeit liebäugelt, das EU-Verfahren zu riskieren, lehnen die ÖVP und NEOS diesen Ansatz entschieden ab.
Die Verhandlungen sind bereits seit einem Monat im Gange, und es bleibt die Frage, ob es den Parteioberen gelingt, bis Dienstag, wenn die Gespräche auf Chefebene fortgesetzt werden, erhebliche Fortschritte zu erzielen. Der Faisalrat prognostizierte ein Defizit von 4,1 Prozent für 2025, was die Dringlichkeit der Gespräche nochmals unterstreicht. Ein mögliches Scheitern der Verhandlungen würde das Projekt einer Ampelkoalition ernsthaft gefährden und Österreich weiter in die wirtschaftlichen Turbulenzen treiben.
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