Österreich

Rasante Bodenverluste in Österreich: WWF fordert verbindliche Bodenschutzmaßnahmen

Alarmierender Bodenverlust in Österreich: Welche Maßnahmen sind jetzt dringend erforderlich?

Bodenverbrauch in Österreich übersteigt Flächensparziel

Der aktuelle Bodenreport des WWF Österreich offenbart eine besorgniserregende Entwicklung im Bodenverbrauch des Landes. Laut den Daten der Umweltorganisation verfehlt Österreich seit 2002 kontinuierlich sein Flächensparziel um 110.000 Hektar pro Jahr. Dies entspricht der Fläche von neun österreichischen Landeshauptstädten, die jährlich verbraucht und versiegelt werden. Die stetige Zunahme des Bodenverbrauchs von durchschnittlich 40 Quadratkilometern pro Jahr, was 12,1 Hektar täglich entspricht, unterstreicht die Dringlichkeit einer effektiven Bodenschutzpolitik.

Bodenverbrauch wächst schneller als die Bevölkerung

Trotz vieler Absichtserklärungen von Kommunen und Ländern ist kein rückläufiger Trend im Bodenverbrauch erkennbar. Die Vereinbarungen in der umstrittenen Bodenstrategie aus dem Frühjahr zeigen, dass sogar das Regierungsziel von 2,5 Hektar täglichem Flächenverbrauch nicht eingehalten wird. Der Anstieg des Bodenverbrauchs seit 2000 liegt bei 32 Prozent, während das Bevölkerungswachstum nur bei 14 Prozent liegt. Österreich hat zwischen 1999 und 2020 über 72.000 Hektar fruchtbare Ackerflächen verloren, was die eigenständige Lebensmittelversorgung des Landes gefährdet.

Zersiedelung und Baumaßnahmen als Hauptursachen

Der Bericht des WWF zeigt, dass der größte Teil des Bodenverbrauchs durch Siedlungs- und Betriebsflächen verursacht wird, deren Fläche in den letzten zehn Jahren um 37.800 Hektar zugenommen hat. Der massive Bau von Fachmarktzentren und Shopping-Centern auf der grünen Wiese hat die Zersiedelung verstärkt und den Verkehr erhöht. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die Lebensmittelversorgung, sondern auch den langfristigen Krisenschutz des Landes. Der WWF fordert daher verbindliche Bodenschutzmaßnahmen und ein gezieltes Renaturierungsprogramm, um den Bodenverbrauch einzudämmen.

Maßnahmen für den Bodenschutz

Der WWF schlägt im Bodenreport 2024 über 20 Maßnahmen vor, um den Bodenverbrauch in Österreich einzudämmen. Dazu gehören eine verbindliche Obergrenze, eine Naturschutz-Offensive, eine Reform der Raumplanung sowie die Ökologisierung des Steuersystems. Besonders bei der Kommunalsteuer sieht der WWF Handlungsbedarf, da sie derzeit zu einem unkontrollierten Ausweisen von Siedlungs- und Gewerbegebieten führt. Es wird ein Abbauplan für umweltschädliche Subventionen und der Stopp neuer Schnellstraßenprojekte gefordert, da Österreich bereits über ein dichtes Straßennetz verfügt. Kritik richtet sich auch an das ausgedehnte Netz an Forststraßen mit einer Gesamtlänge von 218.000 Kilometern, das umweltschädliche Auswirkungen hat.

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Die vorgeschlagenen Maßnahmen des WWF sollen dazu dienen, den Bodenverbrauch in Österreich zu reduzieren und die langfristige Lebensgrundlage des Landes zu schützen.

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