Rainer Nowak: Umstrittener Rückkehr in die „Presse“-Führung!

Österreich - Rainer Nowak wird am 1. Juli 2023 in die Geschäftsführung der renommierten österreichischen Tageszeitung „Presse“ zurückkehren. Dies erfolgt nach einem turbulenten Jahr, in dem er aufgrund einer Chat-Affäre zurückgetreten war. Nowak wird die Leitung gemeinsam mit Andreas Rast übernehmen, während Florian Asamer die Position des Chefredakteurs innehat und die redaktionelle Verantwortung trägt. Nowaks Karriere bei der „Presse“ begann bereits im Jahr 1996, er erklomm seitdem verschiedene Ränge, darunter die des Chefredakteurs im Jahr 2012 sowie der Geschäftsführer im Jahr 2017.

Die Rückkehr von Nowak hat in der Medienbranche für einige Kontroversen gesorgt, insbesondere in Bezug auf die Glaubwürdigkeit und Integrität des Mediums. Hintergrund seiner Abkehr war eine Chat-Affäre im Jahr 2022, in der er mit dem damaligen Generalsekretär des Finanzministeriums, Thomas Schmid, über eine potenzielle Position in der ORF-Führung kommunizierte. In diesen Chats gab er Schmid zudem Formulierungshilfen. Nowak hat jedoch betont, dass es niemals zu einem Deal mit Schmid kam und keine Einflussnahme auf die Berichterstattung der „Presse“ stattgefunden habe.

Diskussionen über journalistische Ethik

Die Affäre löste weitreichende Diskussionen über die journalistische Ethik und die redaktionelle Unabhängigkeit in Österreich aus. Auch wenn es keine konkreten Belege für eine direkte Einflussnahme auf die Berichterstattung der „Presse“ gab, bleibt das Vertrauen in die Berichterstattung des Mediums hinterfragt. Experten weisen darauf hin, dass in Zeiten von Interessenskonflikten die Transparenz und Integrität von Medien besonders kritisch hinterfragt werden sollten.

Zur Sicherstellung einer ethischen Berichterstattung hat der STANDARD Leitlinien etabliert, die auch für die „Presse“ von Bedeutung sind. Diese Richtlinien betonen die Notwendigkeit, Interessenskonflikte zwischen eigenem Wertpapierbesitz und journalistischer Tätigkeit zu vermeiden. Mitarbeiter, die über börsennotierte österreichische Unternehmen berichten, müssen jegliche relevanten finanziellen Interessen offenlegen. Verstöße gegen diese Richtlinien können disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen, was die Relevanz einer transparenten und vertrauenswürdigen Berichterstattung unterstreicht.

Nowaks Rückkehr wird weiterhin heiß diskutiert, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Redaktion unter seiner Leitung entwickeln wird, nachdem sie bereits ein Störfeuer hinter sich hat, das die Glaubwürdigkeit des Journalismus in Österreich tangiert hat.

Für weitere Informationen über die Herausforderungen und Anforderungen an journalistische Ethik können die Leitlinien des STANDARD auf ihrer Website eingesehen werden: https://about.derstandard.at/redaktion/leitlinie/.

Zusammenfassend zeigt der Fall von Rainer Nowak eindrücklich, wie sensibel der Bereich der Medienberichterstattung ist, insbesondere in einer Zeit, in der das Vertrauen der Öffentlichkeit auf dem Spiel steht.

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Ort Österreich
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