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Rätselhafte Entdeckung: Römerkastell in Niederösterreich aufgetaucht!

Am 14. April 2025 wurde ein bedeutendes archäologisches Fundstück in den Donauauen Niederösterreichs entdeckt. Ein römisches Brückenkopfkastell, das von Forschern des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAW) und des Archäologischen Parks Carnuntum nachgewiesen wurde, hebt die strategische Bedeutung der Region hervor. Diese Entdeckung belegt die Rolle der Bernsteinstraße, die vom Baltikum über Carnuntum ins Römische Reich führte und somit als wichtiger Handelsweg diente. Dabei gilt es zu beachten, dass das Kastell Teil des österreichischen Donaulimes ist, dieses wurde 2021 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Besonders bemerkenswert ist, dass bis zu diesem Nachweis nur das Kastell Iža-Leányvár in der Slowakei als vergleichbare Anlage bekannt war. Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass in Carnuntum lange Zeit keine feste Brücke existierte; stattdessen wurden Fährdienste bis ins 17. und 18. Jahrhundert genutzt. Die Mauern des „Ödes Schlosses“, des Fundorts, wurden bereits um 1850 untersucht und lassen auf die strategische Planung der römischen Militärarchitektur schließen.

Archäologische Funde und Bauphasen

Im Rahmen der Grabungen in der Hainburger Au wurden gut erhaltene Mauerstrukturen entdeckt, einige von ihnen bis zu 2,65 Meter hoch. Das Kastell wurde in zwei Bauphasen errichtet, die um 170/180 n. Chr. und um 260 n. Chr. liegen. Die umfangreichen archäologischen Funde, zu denen gestempelte Ziegel, Münzen, Keramiken und Bronze-Kleinfunde zählen, untermauern die strategische Rolle, die Carnuntum im römischen Militärsystem innehatte. Die Analyse dieser Funde wird derzeit fortgesetzt und dürfte neue Einblicke in die römische Vergangenheit Österreichs liefern.

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Die Grabungen, die 2024 durchgeführt wurden, geschahen unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Auflagen. Zudem wurden Sedimentproben in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) und der Universität Wien entnommen, um die Dynamik der Donau und die geologische Entwicklung der Region weiter zu verstehen.

Donaulimes und seine Bedeutung

Der Donaulimes, der sich von der Donauquelle in Deutschland bis zum Schwarzen Meer erstreckt, war ein zentraler Teil des römischen Reiches. Dieses System von Grenzbefestigungen gewährte dem Imperium Romanum militärische, politische und wirtschaftliche Stabilität. Der Limes war dabei nicht als undurchlässige Barriere, sondern als eine „lose Kette“ von Befestigungen konzipiert, mit Abständen von 10 bis 30 Kilometern. Diese Strategie förderte nicht nur den Handel mit germanischen Stämmen und iranischen Sarmaten in Friedenszeiten, sondern führte auch zur Entstehung größerer Zivilstädte und zur Verbreitung der römischen Kultur.

Österreich trägt mit einer Vielzahl von Fundstätten zur transnationalen Welterbestätte des Donaulimes bei. Diese umfassen insgesamt 22 Komponenten, die sich über die römischen Provinzen Noricum und Pannonia erstrecken. Wichtige Fundstätten in Österreich befinden sich in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien, darunter auch das archäologisch reiche Carnuntum. Hier, im Herzen der römischen Militärgeschichte, spiegelt sich die kulturelle und historische Bedeutung dieser Region wider.

Die jüngsten Entdeckungen am „Öden Schloss“ unterstreichen die Wertschätzung dieser historischen Stätten und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung für zukünftige Generationen.

Weitere Informationen sind in den Artikeln von noe.gv.at, noe.orf.at und unesco.at zu finden.

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Carnuntum, Österreich
Beste Referenz
noe.gv.at
Weitere Quellen
noe.orf.at

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