Radeln zur Haltestelle: So kommt jeder Fünfte bequem ans Ziel!
Stuttgart, Deutschland - Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt, dass in den Bundesländern 21 Prozent der Bevölkerung gut mit dem Fahrrad zu einem Bahnhof oder einer Bus-Haltestelle gelangen können. Besonders hervorzuheben ist Vorarlberg, wo 59 Prozent der Bevölkerung eine gute Erreichbarkeit mit dem Fahrrad zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben. Die Analyse basiert auf Daten von Austria Tech und beleuchtet wichtige Faktoren, die eine Kombination von Fahrrad und öffentlichem Verkehr ermöglichen.
Für die Nutzung von Bike & Ride sind drei Voraussetzungen entscheidend: Erstens muss eine Bahn- oder Bus-Haltestelle in Radfahrdistanz liegen. Zweitens ist ein gutes öffentliches Verkehrsangebot notwendig. Drittens muss eine sichere Rad-Infrastruktur zur Haltestelle vorhanden sein. In ganz Österreich erfüllen diese Anforderungen 3,5 Millionen Menschen, von denen rund 1,55 Millionen außerhalb Wiens wohnen.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Analyse zeigt, dass 21 Prozent der Bevölkerung weniger als vier Kilometer von einer Haltestelle oder einem Bahnhof entfernt wohnen, wobei sowohl eine gute Rad-Infrastruktur als auch ein funktionierendes öffentliches Verkehrsangebot gegeben sind. In Salzburg beträgt dieser Anteil sogar 31 Prozent, während er in Oberösterreich nur 10 Prozent ausmacht. Diese Unterschiede verdeutlichen, wie wichtig es ist, lokale Gegebenheiten zu berücksichtigen, wenn es um die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel geht.
Fahrradfahren bietet viele Vorteile: Es fördert gesunde Bewegung, spart Kosten, reduziert Schadstoffe, Emissionen und Verkehrslärm sowie Staus. Zudem benötigen Fahrräder beim Fahren und Parken weniger Platz, da auf einem Auto-Parkplatz Platz für 10 bis 18 Fahrräder geschaffen werden kann. Der VCÖ fordert deshalb eine Verbesserung der Rad-Infrastruktur und eine Erhöhung der Rad-Abstellplätze an Bahnhöfen und Haltestellen.
Mobilitätsmanagement als Schlüssel zur Veränderung
Bis zum 4. Mai können auf der Website des VCÖ Problemstellen wie mangelhafte Radwege und fehlende Rad-Abstellplätze eingetragen werden. Bisher wurden über 7.900 derartige Problemstellen in Österreich verzeichnet. Auch Unternehmen können durch Mobilitätsmanagement, beispielsweise durch Jobtickets oder Jobräder, zur Nutzung von Fahrrad und öffentlichem Verkehr anregen. Betriebliches Mobilitätsmanagement hat das Potenzial, Kosten zu sparen, Parkplatzflächen zu reduzieren und die Umweltbilanz zu verbessern.
In einem weiteren Kontext wird in Baden-Württemberg die Bedeutung umweltfreundlicher Verkehrsmittel hervorgehoben. 80 Bürgerinnen und Bürger haben sich 2022 an einem Landeskonzept für Mobilität und Klima beteiligt. Ziel dieses Konzepts ist es, die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, da der Kohlenstoffdioxidausstoß seit Jahrzehnten kaum gesenkt wurde. Verkehrsminister Winfried Hermann betont die Notwendigkeit, die Mobilität zu verändern, um die Emissionen zu senken.
Das Ministerium hat aus den Diskussionen, die zwischen September und November 2022 stattfanden, vier Leitsätze und 24 konkrete Empfehlungen formuliert. Wichtige Vorschläge sind unter anderem die Priorisierung des Ausbaus des öffentlichen Personennahverkehrs und die Senkung der Anzahl der Autos im städtischen Raum. Außerdem wird die Erhöhung des Personals für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur gefordert, um die Alltagstauglichkeit der Maßnahmen sicherzustellen.
Diese Initiativen zeigen, dass sowohl die nationweite als auch regionale Förderung von Fahrradverkehr und öffentlichen Verkehrsmitteln entscheidend sind, um die Mobilität in Österreich und darüber hinaus nachhaltig zu verbessern. Der VCÖ und die Initiativen in Baden-Württemberg setzen sich somit für eine gemeinsame Vision einer umweltbewussteren Zukunft ein.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen der VCÖ-Analyse lesen Sie den vollständigen Bericht auf oekonews.at sowie die Details zum Landeskonzept Mobilität und Klima auf baden-wuerttemberg.de.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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