
Heute, am 26. März 2025, beginnt der Prozess gegen einen 61-jährigen Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern, der im Zentrum eines tragischen Falls steht. Die Hausärztin Lisa-Maria Kellermayr nahm sich im Juli 2022 das Leben, nachdem sie monatelang von einem Covid-Impfgegner bedroht wurde. Diese Situation hat die Debatte über die Gefahren von Hass und Drohungen im Internet neu entfacht.
Lisa-Maria Kellermayr war eine öffentliche Befürworterin der Covid-Impfung und sah sich im Zuge ihrer professionellen Meinung einer Flut von Drohungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Der Beschuldigte soll sie zwischen Februar und Juli 2022 in insgesamt vier E-Mails und drei Nachrichten auf Twitter (heute X) bedroht haben. In diesen Nachrichten wurde unter anderem angedroht, sie vor ein "Volkstribunal" zu bringen und ins Gefängnis zu stecken.
Hintergründe und Vorwürfe
Die schweren Vorwürfe gegen den 61-Jährigen beziehen sich auf Beleidigungen und Drohungen, die Kellermayr stark belasteten. Ein forensisch-psychiatrisches Gutachten, das im Rahmen des Prozesses vorgelegt wird, deutet darauf hin, dass die Drohungen möglicherweise einen entscheidenden Beitrag zu ihrem Suizid geleistet haben. Neben den psychischen Belastungen gab Kellermayr an, dass sie über 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgab, um sich vor weiteren Bedrohungen zu schützen. Diese Situation führte dazu, dass sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen schließen musste.
Der Prozess ist auf vier Tage angesetzt und wird zahlreiche Zeugen hören. Darunter befinden sich Experten aus der Gerichtsmedizin und der Psychiatrie, die über die Auswirkungen solcher Drohungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen sprechen werden. Es wird ein hoher Medienrummel erwartet, da Journalisten aus Österreich und Deutschland anwesend sein werden, um diesen splittenden Fall zu verfolgen.
Die Bedeutung der Diskussion über Cybermobbing
Der Fall Kellermayr ist nicht nur ein individuelles Drama, sondern wirft auch ein Licht auf die weitreichenden Folgen von Cybermobbing. Die Auswirkungen solcher Angriffe betreffen nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Familien, Freunde und Gemeinschaften. Laut der Cyberlife V Studie berichten fast 500.000 Schüler über Suizidgedanken infolge von Cybermobbing. Dies zeigt, wie ernst das Problem in unserer digitalen Gesellschaft ist.https://buendnis-gegen-cybermobbing.de
Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass rund 13% der Cybermobbing-Opfer aus Verzweiflung zu Alkohol oder Tabletten greifen, während 35% der unzufriedenen Schüler Suizidgedanken äußern. Es ist von grundlegender Bedeutung, dass Schulen und Eltern in die Lage versetzt werden, die Anzeichen von Cybermobbing frühzeitig zu erkennen und effektiv darauf zu reagieren. Maßnahmen zur Sensibilisierung und Aufklärung sind essenziell, um das Thema psychische Gesundheit im schulischen Kontext nachhaltig zu verbessern.
Lisa-Maria Kellermayrs Geschichte ist ein eindringlicher Aufruf, sich gegen Gewalt im Internet zu positionieren und die Folgen solcher Angriffe ernst zu nehmen. Ihre tragische Erfahrung sollte uns alle dazu bewegen, die digitale Kommunikation verantwortungsvoll zu gestalten und die psychische Gesundheit zu priorisieren.
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