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Österreichs politische Landschaft bleibt turbulent, nachdem die Koalitionsgespräche zwischen der konservativen ÖVP und der rechtsextremen FPÖ endgültig gescheitert sind. Dies wurde am 136. Tag nach der Wahl im September offiziell bestätigt. In den letzten Tagen hatte sich bereits ein Schuldzuweisungsprozess zwischen den beiden Parteien angebahnt, und die vereinbarten Treffen der Parteichefs waren von kurzer Dauer. FPÖ-Chef Herbert Kickl legte daraufhin seinen Auftrag zur Regierungsbildung zurück. Damit ist das Land in einer prekären Situation ohne klaren Führungsanspruch, während Fragen zu einer möglichen Rückkehr von Ex-Kanzler Sebastian Kurz und der künftigen Ausrichtung der ÖVP im Raum stehen. Diese Entwicklungen zeigen sich auch in einem angespannten Haushalt, der ein riesiges Loch aufweist, das dringend geschlossen werden muss, um ein EU-Defizitverfahren abzuwenden, wie Welt.de berichtet.
Die gescheiterten Verhandlungen und die damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten werfen auch einen Schatten auf die anstehenden Reformen in der österreichischen Politik. Während die ÖVP, SPÖ und NEOS übereinstimmend einige Punkte variierten, wie die Reform der Bildungskarenz und die Unterstützung für die Ukraine, gab es große Meinungsverschiedenheiten bei der Europapolitik und zentralen Haushaltsfragen. Ein tiefgreifendes Problem ist auch die Ablehnung der FPÖ, wesentliche Ministerien wie das Innenministerium zu teilen, was die Gespräche stark belastete. Vor allem internationale Partner hatten davor gewarnt, dass eine FPÖ-geführte Innenpolitik Österreich vom internationalen Informationsfluss der Geheimdienste ausschließen würde, da die FPÖ als prorussisch gilt und sich umstrittenen Themen wie der Ukraine-Kriegsunterstützung widmet, wie Kleine Zeitung berichtet.
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