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Politiker Lindner zieht Schlussstrich: Zeit für Familie und Wandel!

Der österreichische Politiker Michael Lindner, Landesrat und SPÖ-Landesvorsitzender, hat am 9. November 2024 seinen Rücktritt aus der Politik bekannt gegeben, um sich künftig intensiver um seine beiden Söhne zu kümmern. Lindner bat in einem emotionalen Statement um Verständnis für seine Entscheidung: „Mir ist wichtig, wenigstens die zweite Hälfte der Kindheit meiner beiden Söhne in einer aktiven Rolle mitzuerleben, die Chance habe ich nur einmal“, äußerte er sich in einer Pressekonferenz. Auf Denkanstöße aus dem feministischen Roman „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl, der die kritisch ungleiche Verteilung der Care-Arbeit thematisiert, verwies er als Hauptgrund für sein Umdenken.

Wie tageins.at berichtete, sorgt Lindners Rückzug für Gesprächsstoff über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, speziell im politischen Bereich. Es ist in Österreich noch immer unüblich, dass Väter ihre Karriere zurückstellen, um sich der Erziehung ihrer Kinder zu widmen – lediglich 7 Prozent der Väter in Österreich mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten in Teilzeit. Lindner kritisiert damit auch die bestehenden gesellschaftlichen Normen, die oft nur Frauen die Verantwortung für die Kinderbetreuung zusprechen.

Ein Roman als Wendepunkt

Der Rücktritt ist nicht nur ein persönlicher, sondern birgt auch gesellschaftliche Relevanz. Der Roman von Fallwickl beleuchtet auf eindringliche Weise die Überlastung von Müttern und die oft fehlende Verantwortung von Vätern. Die Autorin selbst ist erfreut über Lindners Entscheidung und erzählt, dass sie viele Nachrichten von Vätern erhalte, die nun ihren eigenen Platz innerhalb der Familie bewerten wollen. „Familiäre Gerechtigkeit muss man sich leisten können“, sagte Fallwickl und unterstrich somit die privilegierte Situation, aus der Lindner handelt, während viele Väter sich aus wirtschaftlichen Gründen der Care-Arbeit nicht entziehen können.

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Der Gender Pay Gap in Österreich, der zeigt, dass Frauen im Schnitt 18,4 Prozent weniger verdienen als Männer, verstärkt diese Problematik. Lindners Entscheidung, die er auch in heute.at thematisiert, könnte daher ein Signal für ein Umdenken in der Politik sein. Mareike Fallwickl bringt es auf den Punkt: Der Rücktritt betont die anhaltende Unvereinbarkeit zwischen Beruf und Familie und könnte möglicherweise eine neue Diskussion über Rollenverteilungen und die Unterstützung von Familien in der Politik anstoßen.

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
Rücktritt
In welchen Regionen?
Linz
Genauer Ort bekannt?
Linz, Österreich
Beste Referenz
heute.at
Weitere Quellen
tageins.at

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