Die ehemalige Grünen-Chefin Madeleine Petrovic plant, mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl anzutreten. Petrovic war in den 1990er Jahren Bundessprecherin der Grünen und danach 13 Jahre lang Landessprecherin der Grünen Niederösterreich, bevor sie 2015 aus dieser Position ausschied. Bis 2018 saß sie im niederösterreichischen Landtag. Petrovic hat sich in jüngster Zeit durch ihre kritischen Äußerungen zur Corona-Impfung hervorgetan, was nicht im Einklang mit der grünen Parteilinie steht. Sie äußerte Bedenken hinsichtlich der Privatisierung der Profite des Test- und Impfsystems in Österreich sowie der fehlenden adäquaten Entschädigungen bei Impfschäden.
Um bei der Nationalratswahl 2024 antreten zu können, muss Petrovic jedoch noch 2600 Unterstützungserklärungen sammeln, die österreichweit gesammelt werden müssen. Für den Antritt in Niederösterreich und Wien sind beispielsweise 500 Unterschriften erforderlich, während im Burgenland nur hundert benötigt werden. Neben Petrovic planen auch andere Kleinparteien, die kritisch gegenüber den Maßnahmen in der COVID-19-Pandemie eingestellt sind, bei der Wahl anzutreten. Die Partei MFG aus Oberösterreich strebt ebenso den Einzug ins Parlament an wie „Die Gelben“ unter dem Mediziner Martin Gollner, die die Abschaffung des Covid-19-Maßnahmengesetzes fordern.
Trotz ihrer langjährigen politischen Erfahrung und ihrer früheren Tätigkeit bei den Grünen hat Petrovic heute nur noch wenige Berührungspunkte mit ihrer ehemaligen Partei. Mit ihrer Ankündigung, mit einer eigenen Liste anzutreten, stellt sie sich klar gegen die grüne Parteilinie, insbesondere in Bezug auf die Corona-Impfungen. Die genauen Details zu ihrer Kandidatur will Petrovic zu einem späteren Zeitpunkt bei einer Pressekonferenz bekanntgeben.