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In Österreich gibt es alarmierende Entwicklungen im Umgang mit Pestiziden, die ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit aufwerfen. Olga Voglauer, die Landwirtschaftssprecherin der Grünen, prangert an, dass trotz der hohen Relevanz für Umwelt und Gesundheit kaum Informationen über den Einsatz von Pestiziden verfügbar sind. In einer parlamentarischen Anfrage forderte sie umfassende Daten zu Verkaufszahlen und Kontrollen. Diese ungenügende Transparenz ist besonders besorgniserregend, da die Meldung des Pestizideinsatzes nicht verpflichtend ist und lediglich eine minderwertige Statistik auf den Freiwilligen von unter 1.000 Betrieben basiert. Wie die Kleine Zeitung berichtete, ist die dringend benötigte bundesweite Datenbank über Pestizidanwendungen bis dato nicht in Sicht.
Pestizide und Gesundheitsrisiken
Bürger und Umweltschützer blicken besorgt auf die hohe Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln. In einem aktuellen Rechtsgutachten der Umweltschutzorganisation Global2000 wird aufgezeigt, dass Trifluoracetat (TFA) – ein Abbauprodukt von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) – von rund zwölf Prozent der in Österreich zugelassenen Pestizide freigesetzt wird. Voglauer fordert die sofortige Aussetzung der Zulassung solcher gefährlichen Stoffe. Bereits im Jahr 2021 informierte der Pestizidhersteller Bayer die EFSA über Missbildungen bei Tieren, und Deutschland hat im Frühjahr 2024 Schritte zur Einstufung von TFA als reproduktionstoxisch eingeplant, wie OTS berichtete.
Des Weiteren kritisiert Voglauer das Fehlen spezifischer Reduktionsziele für den Pestizideinsatz in Österreich und die langsame Umsetzung der EU-Vorgaben. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die zuständigen Ministerien die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergreifen werden, da der Druck seitens der Grünen und der Umweltschutzorganisationen stetig wächst. Ihre Forderungen umfassen auch die Entwicklung einer umfassenden Anwendungsdatenbank für Pestizide, um Fortschritte zu dokumentieren und einen verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien zu gewährleisten. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz des Wassers sind unverzichtbar – das muss oberste Priorität haben.
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