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Die Diskussion um die Personalpolitik der Polizei in Österreich erreicht einen neuen Höhepunkt. Hannes Amesbauer, Sicherheitssprecher der FPÖ, äußerte scharfe Kritik an den Maßnahmen des ÖVP-Innenministers Karner. Trotz gestiegener Neubewerbungen in den letzten zwei Jahren sorgen alarmierende Abgangszahlen für Besorgnis. Laut Berichten haben in Tirol bis Anfang Dezember 31 Polizisten ihren Dienst quittiert, ohne dass Pensionierungen oder Suspendierungen inbegriffen sind. Dieses Phänomen ist besonders auffällig, da 2018 lediglich acht Beamte die Polizei verließen. Amesbauer betont, dass die unzureichenden Arbeitsbedingungen ein Hauptgrund für diese Abgänge sind, was die gesamte Situation dramatisch verschärft.
Kriminalitätsbekämpfung unter Druck
Amesbauer bezeichnet die aktuelle Personalpolitik als „Loch auf, Loch zu“ und kritisiert den Widerspruch zwischen der Ausbildungserhöhung und den Abgängen der Polizisten. „Es herrscht eine große Unzufriedenheit unter den Beamten. Viele fühlen sich von der politischen Spitze im Stich gelassen“, so der FPÖ-Sprecher. Immer wieder würden Polizisten ihm berichten, dass sie die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit angesichts falscher politischer Aufträge, insbesondere im Zusammenhang mit illegaler Masseneinwanderung, in Frage stellen. Dies zeige, dass es an einer motivierenden Aufbruchsstimmung fehle, die eine Reform notwendig mache, um den Polizeidienst wieder attraktiv zu gestalten.
Die Herausforderungen, die sich aus diesen Problemen ergeben, sind erheblich. Während die Polizei vielschichtige Aufgaben wie die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, die Prävention von Kriminalität und die direkte Bevölkerungskommunikation zu meistern hat, kämpfen angehende Polizisten gegen hohe Anforderungen. Die Ausbildung selbst gilt als anspruchsvoll, bestehend aus mehreren Praktika und Tests, die die körperliche und charakterliche Eignung prüfen. Das Gehalt beginnt attraktiv, insbesondere bei der Bundespolizei, die derzeit auf der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen ist. Laut der Karriereseite Karrierebibel profitieren Bewerber in den ersten Ausbildungsjahren von einer hohen Vergütung, was die Anwerbung zusätzlich fördern könnte. Dennoch bleiben die drängenden Fragen rund um die Bedingungen im Dienst ungelöst, die aktuelle Unzufriedenheit könnte die Polizeiarbeit langfristig gefährden.
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