Ein Thema beschäftigt die Gemüter der Österreicher: die Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre. Wifo-Chef Gabriel Felbermayr schlägt diesen drastischen Schritt vor, um den enormen Pensionsausgaben Herr zu werden. Der Experte verweist darauf, dass bereits jetzt ein Viertel der staatlichen Ausgaben in die Pensionen fließt. Angesichts der Tatsache, dass Österreich in Bezug auf die Pensionskosten im Vergleich zur Wirtschaftskraft der viertgrößte Ausgabenposten in Europa hat, sieht Felbermayr dringenden Handlungsbedarf. Er betont, dass bis 2025 zusätzliche 2,5 Milliarden Euro notwendig sein werden, um die Herausforderungen zu bewältigen, die sich durch die steigende Lebenserwartung und damit verbundene Rentenkosten ergeben.
Die Reaktionen der Bürger sind allerdings durchweg skeptisch. Viele fühlen sich mit diesem Vorschlag überfordert. In einer Umfrage von "Heute" betonen Wiener wie Erich, dass man den Menschen nicht einfach das nehmen könne, was ihnen zusteht. "Wer sein Leben lang arbeitet, sollte auch Zeiten haben, in denen er das Leben genießen kann", meint Ille. Besonders Berufstätige in körperlich anstrengenden Berufen wie Krankenschwestern zeigen sich alarmiert: Stefanie erklärt, dass sie sich nicht vorstellen könne, bis 67 in ihrem Beruf zu arbeiten, und Eugenia fügt hinzu: "Ich fürchte, das hält man nicht durch." Diese Bedenken verdeutlichen die Sorgen der Bevölkerung über die praktische Umsetzbarkeit und die eigene Lebensqualität im Alter.
Wer ist Gabriel Felbermayr?
Gabriel Felbermayr ist nicht nur eine Schlüsselfigur in dieser Diskussion, sondern auch ein profilierter Wirtschafts- und Forschungsexperte. Seit Oktober 2021 leitet er das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) in Wien und ist Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien. Felbermayrs Fachwissen erstreckt sich über internationale Handelstheorien und Wirtschaftspolitik. Seine beeindruckende Karriere führte ihn durch verschiedene akademische Institutionen, und er hat sich als bedeutende Stimme in der Wirtschaftsforschung etabliert. Zudem ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und Vorsitzender des Statistikrats der Statistik Austria, was seine Einflussnahme auf die wirtschaftspolitischen Diskussionen in Österreich weiter festigt, wie auf der Webseite von WIFO aufgezeigt wird.