Inmitten der intensiven Diskussion um das österreichische Pensionssystem hat die Präsidentin des Seniorenbundes, Ingrid Korosec, deutliche Maßnahmen gefordert, um der Altersarmut entgegenzuwirken. Sie betont, dass eine grundlegende Reform notwendig sei, um das gesetzliche Pensionsantrittsalter an die demografischen Veränderungen anzupassen. Laut Korosec gehe es nicht darum, die Pensionen zu kürzen; vielmehr müsse sichergestellt werden, dass die Altersversorgung für alle Generationen zukunftssicher bleibt. Aktuell liegt die Durchschnittspension für Frauen bei 1.409 Euro netto, während Männer 2.374 Euro erhalten. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, einen gerechten Zugang zu Rentenmitteln zu gewährleisten, so OTS.at.
Die aktuelle demografische Entwicklung zeigt, dass in Österreich über 2,5 Millionen Menschen im Ruhestand leben, und dieser Anteil wird weiter wachsen. Der Rechnungshof weist daher auf die finanziellen Belastungen hin, die diese Situation mit sich bringen kann. Korosec erklärt, dass lediglich 56 Prozent der Frauen direkt aus dem Beruf in die Pension gehen. Ein Drittel der Frauen ist sogar drei Jahre oder länger vor dem Pensionsantritt nicht mehr erwerbstätig. Die Notwendigkeit, Teilzeitarbeit und ihre negativen Auswirkungen auf die Altersvorsorge stärker zu thematisieren, steht ebenso auf der Agenda. Nur so könne Altersarmut, insbesondere für Frauen, aktiv verhindert werden. Dies setzt laut Korosec auch eine Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote voraus, um mehr Mütter in Vollzeitarbeit zu bringen, wie es Kurier.at berichtet.
Ein wichtiger Aspekt ihrer Argumentation ist die klare Ablehnung von Vorschlägen, die die Erhöhung des Pensionsantrittsalters vorsehen oder Pensionssysteme unter der Inflationsrate anpassen wollen. Korosec richtet sich an die Regierungsverhandler und fordert eine faktenbasierte Diskussion, die Verlässlichkeit und Transparenz fördert. Ihnen sei die Verantwortung bewusst, dass gut informierte Entscheidungen in Bezug auf das Pensionssystem langfristig für alle Österreicher von Bedeutung sind. Die präsentierten Möglichkeiten könnten dem Pensionssystem jährlich 2,8 Milliarden Euro einbringen, was den Nachhaltigkeitsaspekt unterstreicht und gleichzeitig die Lebensqualität der pensionierten Bevölkerung sichern könnte.