Die österreichische Papierindustrie steht unter immensem Druck und fordert entschiedene Maßnahmen von der neuen Bundesregierung. Laut dem Präsidenten von Austropapier, Martin Zahlbruckner, sind die jüngsten Entwicklungen in Deutschland, insbesondere die umfassende Stromsteuerrückerstattung von zwölf Milliarden Euro, für die heimische Industrie ein existenzielles Problem. „Wir können unsere höheren Kosten nicht mehr unterbringen“, beklagt Zahlbruckner, der auf die Wettbewerbsverzerrung hinweist, die durch die deutschen Entlastungsmaßnahmen entstanden ist. In Österreich zahlen Unternehmen laut dem Bericht von orf.at aufgrund der Strompreiszonentrennung bis zu zehn Prozent mehr für Energie.
Dringender Handlungsbedarf gefordert
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, fordert Austropapier eine Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030 sowie eine signifikante Reduktion der energierelevanten Abgaben. Die Industrie sieht sich nicht nur mit hohen Energiekosten, sondern auch mit wachsenden Netzkosten und einer steigenden CO₂-Steuer konfrontiert, die den Produktionsstandort Österreich erheblich bedrohen. „Wenn die neue Bundesregierung nicht sofort handelt, wird das dramatische Wohlstandsverluste für die Bevölkerung zur Folge haben“, warnt Zahlbruckner. Dies sei eine der letzten Chancen, die österreichische Industrie zu entlasten, bevor die Wettbewerbsbedingungen untragbar werden.
Zusätzlich weist die Papierindustrie auf ihre Rolle als Vorreiter der Bioökonomie hin. Bereits heute stammen über 68 Prozent der genutzten Energie aus erneuerbaren Quellen. Für zukünftige Investitionen in Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind jedoch belastbare Rahmenbedingungen unerlässlich. Laut ots.at hat die Branche in den letzten Jahren enorm in den Umweltschutz investiert. Um jedoch die Herausforderungen der Dekarbonisierung und den Ausbau erneuerbarer Energien erfolgreich zu meistern, fordert Austropapier eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und eine Angleichung der Energiesteuern an das EU-Mindestniveau.
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