Die alarmierenden Arbeitsmarktdaten für November werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, denen die österreichische Wirtschaft gegenübersteht. „Wir haben ein massives Wettbewerbsproblem“, erklärt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Diese Zahlen sind besonders besorgniserregend, da sie die bevorstehenden Jobverluste aufgrund kürzlich bekannt gewordener großer Insolvenzen und Schließungen noch nicht berücksichtigen. Kopf fordert dringend standortsichernde Maßnahmen, insbesondere eine Senkung der Lohnnebenkosten, um die hohen Lohnstückkosten, die viele Unternehmen international aus dem Markt gedrängt haben, zu kompensieren. Diese Reduzierung würde nicht nur die Abgabenlast senken, sondern auch dazu beitragen, Mitarbeitende zu halten und Krisen besser zu überstehen, berichtet die WKÖ.
Dringender Handlungsbedarf für den Wirtschaftsstandort
Mit einem Rückgang von 0,7 % der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr, prognostiziert die Österreichische Nationalbank (OeNB) für 2024 lediglich ein minimales Wachstum von 0,6 %. „Österreichs Wirtschaft ist in der Rezession“, stellt Kopf fest und betont die Notwendigkeit, den Standort bestmöglich aufzustellen. Um die Unternehmen zu entlasten, sind nachhaltige Unterstützungsmaßnahmen erforderlich, die sowohl sofortige als auch langfristige Verbesserungen gewährleisten. Dazu zählen unter anderem eine steuerliche Entlastung und insbesondere die Senkung der Lohnnebenkosten, die Unternehmen ermöglichen sollen, in schwierigen Zeiten Arbeitskräfte zu halten und neue einzustellen.
Zusätzlich verdeutlicht die OeNB, dass trotz des bestehenden Arbeitskräftemangels die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr zunehmen wird. Um den modernen Arbeitsmarkt zu stabilisieren, sind umfassende Maßnahmen zur digitalen und ökologischen Transformation unerlässlich. „Wir müssen unsere Betriebe unterstützen, um die Chancen, die in der Transformation liegen, nutzen zu können“, so Kopf. Die Exporte werden voraussichtlich um 1,5 % zunehmen, allerdings bestehen auch Risiken, die das Wachstum gefährden könnten, etwa geopolitische Spannungen und der Verlust von Exportmarktanteilen. Um dem entgegenzuwirken, müsse die Exportwirtschaft resilienter gestaltet werden, so Kopf, während er auf die Chancen in asiatischen Wachstumsmärkten wie Indien und Indonesien hinweist.
Diese aktuellen Entwicklungen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft zu sichern und die negativen Folgen für den Arbeitsmarkt abzuwenden. Mehr Informationen finden Sie auf OTS sowie auf der Webseite der WKÖ.
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