Die Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die österreichische Wirtschaft sind gemischt. Laut einem aktuellen Bericht wird die Wirtschaft 2024 voraussichtlich um 0,5 Prozent schrumpfen. Diese düsteren Aussichten wurden am Mittwoch bekannt gegeben, wobei die OECD gleichzeitig eine Erholung für 2025 in Aussicht stellt: Ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,1 Prozent ist zu erwarten, gefolgt von einem Anstieg um 1,4 Prozent im Jahr 2026. Im Vergleich dazu sollen die G-20-Staaten ein deutlich höheres Wachstum von 3,3 Prozent im kommenden Jahr verzeichnen, wie Südtirol News berichtet.
Obwohl die ökonomische Trendwende angedeutet wird, zeigen sich auch besorgniserregende Faktoren. Die Wifo- und IHS-Institute haben zuletzt eine vorsichtige Schätzung abgegeben und rechnen für 2025 mit einem geringeren Wachstum von 1,0 beziehungsweise 0,8 Prozent. Auch die inflationären Tendenzen bleiben ein heißes Thema, die laut OECD 2025 wieder in die Nähe des EZB-Zielwerts von 2,0 Prozent sinken sollten. Allerdings wird auch erwartet, dass die Arbeitslosigkeit steigen und die Investitionstätigkeit insgesamt eher eingeschränkt bleiben wird, insbesondere in der kriselnden Industrie.
Strukturelle Herausforderungen im Blick
Die OECD warnt zudem vor strukturellen Herausforderungen, die das Land angehen muss, um zukünftige ökonomische Schocks zu bewältigen. Dazu zählt auch die Anpassung der Rahmenbedingungen für Freiberufler und die Schaffung besserer Anreize für Frauen, den Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Reformen zur Stärkung der Wirtschaftskraft und der Unternehmensdynamik in Österreich. Der Schatten des schwächelnden Nachbarn Deutschland, dessen Wirtschaft für 2025 nur mit einem Wachstum von 0,7 Prozent rechnet, ist ein zusätzliches Alarmzeichen für Österreich und zeigt die Dringlichkeit von Reformen deutlich auf.
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