In Deutschland und Österreich blicken syrische Flüchtlinge hoffnungsvoll auf eine historische Wende: Bashar al-Assad, der als Massenmörder und Unterdrücker der syrischen Bevölkerung gilt, ist gestürzt. Aboud Alibrahim, ein in Österreich lebender Syrer, reflektiert die tiefgreifenden Veränderungen in seiner Heimat. Er lebt seit 2015 in Österreich und genießt die Sicherheit und Möglichkeiten, die ihm das Land bietet. Im Gespräch mit krone.at äußert er, dass trotz seiner Sorgen um die wirtschaftliche Lage in Österreich die Freude über die Ereignisse in Syrien überwiegt.
Gemischte Gefühle unter Syrern
Während Aboud optimistisch bleibt, beschreibt Tareq Alaows, ein weiterer Syrer, die Situation als emotional spannend. Er ist politischer Sprecher der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl und berichtet, dass die Freude über den Sturz des Regimes von einer tiefen Unsicherheit begleitet wird. Trotz der Hoffnung auf Demokratie und Freiheit in Syrien warnt er vor den Gefahren, die mit dem Machtwechsel einhergehen. In einem Interview auf chrismon.de betont er, dass der Weg zur Stabilität in Syrien herausfordernd bleibt und viele Syrer sich fragen, ob eine Rückkehr sicher ist. Die Angst vor gewaltsamen Racheakten gegen ethnische und religiöse Minderheiten könnte die Rückkehrwilligen schrecken.
Beide Flüchtlinge setzen sich mit dem Thema Rückkehr auseinander. Während Aboud auf die Bedeutung seiner neuen Heimat hinweist, äußert Tareq seine Bedenken über die Möglichkeit einer generellen Rückkehr. Politische Diskussionen über Abschiebungen nach Syrien, wie sie von der CSU gefordert werden, gelten als unethisch. "Die Lage in Syrien ist alles andere als stabil", so Tareq. Er fordert, dass Deutschland sich mit der syrischen Community solidarisch zeigt und humanitäre Hilfe leistet, anstatt in unsicheren Debatten zu versinken.
