Österreich steht unter einem Schuldendruck, der beunruhigende Ausmaße annimmt. Laut Statistik Austria haben sich die öffentlichen Schulden bis zum 30. September 2024 auf schwindelerregende 398,4 Milliarden Euro erhöht, was einem Anstieg von 3,6 Milliarden Euro im Vergleich zum vorherigen Quartal entspricht. Bei einer Bevölkerung von 9.132.000 entspricht das einer Pro-Kopf-Verschuldung von beeindruckenden 43.627 Euro. Das öffentliche Defizit beläuft sich zudem auf 4,5 Milliarden Euro, was 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.
„Österreich hat im dritten Quartal 2024 weiter Schulden angehäuft“, stellte Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, fest. Die Schuldenquote, die das Verhältnis der Schulden zur wirtschaftlichen Leistung misst, stieg auf 83,2 Prozent und entfernt sich damit weiter von der Maastricht-Vorgabe von 60 Prozent. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg im Bundessektor, welcher aufgrund neuer Schulden für Infrastrukturprojekte um 1,8 Milliarden Euro zulegte.
Entwicklung der Schulden in Deutschland
Parallel zu diesen Entwicklungen in Österreich gab das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt, dass die öffentliche Verschuldung in Deutschland ebenfalls besorgniserregende Ausmaße erreicht hat. Zum Ende des dritten Quartals lag die gesamtschuldnerische Belastung bei 2.488,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 1,8 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023 entspricht. Die Schulden des Bundes stiegen um 22,8 Milliarden Euro, während die Schulden der Länder um 11,9 Milliarden Euro zunahmen.
Besonders eindrucksvoll war der Schuldenanstieg in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (+13 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+10,6 Prozent). Auch die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg ihrer Schulden um 8,7 Milliarden Euro, was die Lage nochmals beunruhigender macht. In einem ähnlichen Trend wie in Österreich deuten die Zahlen aus Deutschland auf eine ernsthafte Herausforderung für die Finanzpolitik in beiden Ländern hin, wie Destatis berichtete.
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