In einem eindringlichen Appell warnt Michael Landau, Präsident der Caritas Europa, vor einem gefährlichen politischen Klima in Österreich. In einem Gastkommentar für die Tageszeitung "Der Standard" hebt er hervor, dass die politischen Entwicklungen an einem kritischen Punkt angelangt sind. Insbesondere die kürzlich bekannt gewordenen Protokolle der gescheiterten Regierungsverhandlungen zwischen der FPÖ und ÖVP zeigen eine besorgniserregende Tendenz zur Einschränkung der Menschenrechte und zur Schwächung des Sozialstaates. Diese Veränderungen, so Landau, deuten auf das Aufkommen eines "illiberalen Geistes" hin, der der politischen Kultur des Landes schadet, wie auch Die Presse berichtet.
Landau betont, dass dieser Trend nicht unumkehrbar sei und dass es an der Zeit sei, sich gegen die Politik der Angst zu stellen. Der Caritas-Präsident fordert, dass die politische Verantwortungsträger in Österreich wieder eine Kultur des Dialogs und des gegenseitigen Respekts entwickeln sollten: „Eine Gesellschaft, in der das bessere Argument mehr zählt als die stärkere Emotion“, sei nach wie vor möglich. Angesichts wachsender Ängste müsse jedoch schnell gehandelt werden. “Wer Ängste schürt und wahltaktisch bewirtschaftet, schadet Österreich”, sagt er und unterstreicht die Notwendigkeit, gegen das "Gespenst des Populismus" vorzugehen und für die Schwächsten der Gesellschaft einzutreten, wie auch in der Gedenkstätte "Eiserner Vorhang" in Oberösterreich erklärt wurde.
Ein Appell für mehr Solidarität in Europa
In seiner Rede plädierte Landau für ein stärkeres und solidarischeres Europa, das nicht von Ängsten, sondern von Hoffnung geleitet wird. „Die Herausforderungen unserer Zeit erfordern mehr Zusammenhalt“, sagt er und verweist auf die alarmierende Kinderarmut in der EU. Trotz der Erfolge der Europäischen Union sei die Gefahr der Spaltung real und bedürfe einer aktiven Gegenwehr. Die von der Europäischen Union ins Leben gerufene Kindergarantie müsse rasch in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, warnt Landau und ergänzt, dass „wir die Erfolgsgeschichte Europas nur fortschreiben können, wenn wir vereint handeln“. Damit appelliert er an die Verantwortung aller, um nicht nur in Österreich, sondern auch auf globaler Ebene für Solidarität zu sorgen, wie von Kathpress berichtet.
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