Die österreichische Möbelkette Kika/Leiner steht vor dramatischen Zeiten, nachdem das Unternehmen erneut Insolvenz angemeldet hat. Dies führt dazu, dass in Österreich nur noch zwei große Wettbewerber – die XXXLutz-Gruppe und Ikea – übrig bleiben könnten. Natalie Harsdorf, die Generaldirektorin der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), warnt, dass ohne Wettbewerb möglicherweise höhere Preise auf die Kunden zukommen könnten, da mit dem Verlust von Kika/Leiner der Wettbewerb geschwächt wird, wie die Krone berichtete. Harsdorf erklärte, dass neue Anbieter aufgrund bestehender Markteintrittsbarrieren Schwierigkeiten haben, sich am Markt zu etablieren.
Die Zukunft von Kika/Leiner wird bis Mitte Januar 2025 entscheiden, da der Insolvenzverwalter prüfen muss, ob es eine positive Fortbestandsprognose gibt. Im Sommer 2023 hatten bereits 23 der ursprünglich 40 Möbelhäuser geschlossen, und die XXXLutz-Gruppe hat sich jüngst 11 Standorte gesichert. Laut RegioData hat XXXLutz bereits einen Marktanteil von 34 Prozent und könnte durch die aktuelle Entwicklung noch weiter an Stärke gewinnen, während Ikea bei 19 Prozent liegt.
Markt im Umbruch
Aktuell wird der Markt von intensiven Rabattaktionen geprägt, die dazu führen, dass Kunden mit Preisen von bis zu 70 Prozent Nachlass locken. Laut Thomas Saliger, Sprecher von XXXLutz, sind diese Rabatte Teil des jährlichen Sommer-Räumungsverkaufs und für den Möbelhandel von zentraler Bedeutung. Jeder Österreicher investiert im Schnitt 758 Euro pro Jahr in Möbel und Zubehör, was die hohe Relevanz des Marktes unterstreicht, dessen Gesamtwert zwischen 5,4 und 5,7 Milliarden Euro geschätzt wird, wie die Kleine Zeitung analysiert hat.
Die Konkurrenz, insbesondere zwischen XXXLutz und Kika/Leiner, ist intensiv. Mit einem Marktanteil von 30 Prozent für XXXLutz und 18 Prozent für Kika/Leiner ist der Verdrängungskampf offensichtlich. Gleichzeitig gewinnt die Bedeutung des Online-Geschäfts an Fahrt, wobei XXXLutz zu den aktivsten Anbietern im Internet zählt. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Dynamik im österreichischen Möbelhandel weiterhin steigt, während sich die Marktstrukturen erheblich verändern.
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