In einer alarmierenden Entwicklung für die Landwirtschaft in Österreich warnen Experten der Hagelversicherung, dass bei kontinuierlicher Flächenversiegelung der Ernährungssicherheit droht. So äußert Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung, dass innerhalb von 200 Jahren keine Ackerflächen mehr für die Lebensmittelproduktion vorhanden sein könnten. Diese Besorgnis schwingt mit der Tatsache mit, dass mittlerweile 130.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen – das entspricht etwa 7.500 Fußballfeldern jährlich – in den letzten 25 Jahren verloren gingen. Der Rückgang an Flächen ist besonders bedenklich, da nur 16 Prozent der Österreichischen Fläche für die Lebensmittelproduktion geeignet sind, verglichen mit 32 Prozent in Deutschland, wie von ORF berichtet.
Zusätzlich wird die Dichte an Supermärkten in Österreich kritisiert, wo 60 Lebensmittelgeschäfte auf 100.000 Einwohner kommen. Dies führt nicht nur zu einem übermäßigen Verbrauch von Flächen, sondern hat auch Konsequenzen für die Preise der Lebensmittel in Österreich, die im Schnitt um 24 Prozent höher sind als in Deutschland. Der Umweltlandesrat Stefan Kaineder hebt hervor, wie wichtig intakte Böden für den Klimaschutz sind und dass sie als natürliche Wasserspeicher zur Bekämpfung von Hochwasser und städtischen Hitzeinseln beitragen.
Proteste der deutschen Bauern
Rund 90 Prozent der Lebensmittelversorgung Deutschlands könnte rechnerisch durch heimische Produktion gesichert werden, jedoch bleibt das nur theoretisch, da die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse nicht ausreichend gedeckt werden könnte. Die Hälfte der Fläche Deutschlands ist landwirtschaftlich genutzt, was die Bedeutung der Bauern für die Lebensmittelproduktion unterstreicht, doch mit abnehmenden Flächen und steigenden Herausforderungen könnte die Zukunft der Landwirtschaft sowohl in Österreich als auch in Deutschland gefährdet sein.
