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Die Lage in der Ukraine hat sich dramatisch zugespitzt, denn heute jährt sich der russische Angriff auf das Land zum dritten Mal. Laut Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler sind derzeit 12,7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, während nahezu 7 Millionen durch den Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Obwohl die Kampfhandlungen unvermindert weitergehen, sind die Lebensbedingungen katastrophal: Luftalarme, ständige Angst vor Raketenangriffen und bittere Kälte dominieren den Alltag der Ukrainer. "Die Kälte wird als Waffe eingesetzt," erklärt Tödtling-Musenbichler, und verweist auf die Zerstörung von Infrastruktur, die eine sichere Wasserversorgung und Heizung unmöglich macht. Rund 6,9 Millionen Menschen leben ohne stabile Unterkunft, und zugängliche medizinische Versorgung fehlt für etwa 9,2 Millionen.
Auswirkungen auf Kinder
Besonders die verletzlichsten Gruppen, insbesondere Kinder, leiden unter den Folgen des andauernden Konflikts. Über 3.600 Bildungseinrichtungen, darunter etwa 2.000 Schulen, wurden seit Beginn des Krieges angegriffen, 371 sind komplett zerstört worden. Nur 30 % der rund 5 Millionen betroffenen Kinder können den Unterricht besuchen, was nicht nur zu erheblichen Bildungslücken führt, sondern auch dazu, dass diese Kinder in einem ständigen Zustand psychischen Stresses leben. "Es ist entscheidend, geschützte Orte zu schaffen, wo Kinder eine Pause vom Dauerstress erleben können," fordert Tödtling-Musenbichler.(KAP berichtete).
Die Caritas hat ihre Hilfsmaßnahmen in der Ukraine massiv ausgeweitet und seit dem Kriegsausbruch im Jahr 2022 mehr als 500.000 Menschen unterstützt. Damit unterstreicht die Organisation, dass die Hilfe vor Ort einen langfristigen Ansatz erfordert. Tödtling-Musenbichler appelliert an die künftige österreichische Regierung, die Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten und konkret durch den Auslandskatastrophenfonds Hilfe zu leisten. Daneben gibt es auch für die in Österreich ankommenden Geflüchteten dringenden Entscheidungen zu treffen, insbesondere in Bezug auf Aufenthaltsstatus und Integration in den Arbeitsmarkt, so die Caritas-Präsidentin.(OTS berichtete).
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