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Die Unterstützung der EU-Mitgliedschaft in Österreich zeigt sich aktuell stabil, dennoch herrscht Unsicherheit über die Handlungsweise bei anstehenden Herausforderungen. Laut einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) sprachen sich 65 Prozent der Befragten für den Verbleib in der EU aus, was einen leichten Anstieg gegenüber den 67 Prozent im April darstellt. Gleichzeitig plädieren 27 Prozent für einen Austritt, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu nur 8 Prozent im Dezember 2019 bedeutet, so Kleine Zeitung.
Uneinigkeit über gemeinsame Lösungsansätze
Die Meinungen darüber, ob die EU besser durch gemeinsames Handeln oder durch nationalstaatliches Agieren zu bewältigen sei, teilen sich jedoch. Der ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt führt aus, dass 47 Prozent mehr gemeinsames Handeln fordern, während 43 Prozent der Ansicht sind, dass die Nationalstaaten mehr Verantwortung übernehmen sollten. Dies wird als Zeichen eines zunehmenden Unbehagens deutlich, das durch geopolitische Spannungen und anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen wie Inflation verstärkt wird, wie Schmidt in der Analyse der Umfrage mitteilt. Das steigende Misstrauen gegenüber der politischen Elite spiegelt sich auch in der wachsenden Zahl der EU-Skeptiker wider, wie OTS berichtet.
Schmidt warnt zudem davor, die Stabilität der EU-Befürwortung als gegeben zu betrachten. Trotz der überwiegenden Zustimmung beobachtet er ein starkes Stadt-Land-Gefälle und regionale Unterschiede. Er fordert von der zukünftigen Bundesregierung eine klarere europapolitische Linie und setzt auf den Dialog mit der Bevölkerung, um das Vertrauen in die EU wiederherzustellen. Insbesondere das Thema der EU-Erweiterung stößt auf Skepsis bei den Bürgern, was die Politiker deutlich zu spüren bekommen, da rund zwei Drittel der Befragten gegen eine Erweiterung sind, während sie gleichzeitig die Schwierigkeiten der EU bei der Bewältigung bestehender Herausforderungen betonen.
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