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Wien steht unter energetischem Druck: Ein Drittel des gesamten Energiebedarfs Österreichs entfällt auf Mobilität und Gütertransport, berichtet der VCÖ. Der größte Energiefresser im Verkehrssektor ist der Kfz-Verkehr, der dafür allein 87 Prozent des Verbrauchs aufbringt. Maßnahmen zur Einsparung des Energieverbrauchs sind dringend erforderlich, und dazu forderte der VCÖ in einer Onlineveranstaltung eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder sowie die Elektrifizierung des Verkehrs. Im Jahr 2023 benötigte der Verkehrssektor 345 Petajoule Energie, wobei fast 300 Petajoule vom Kfz-Verkehr konsumiert wurden. Aktuell sind nur vier Prozent der Pkw in Österreich Elektroautos, was das immense Einsparpotenzial bei der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte aufzeigt.
Herausforderungen der Automobilindustrie
Das Bild in der deutschen Autoindustrie ist düster. Laut einer Analyse von Berylls wird das Jahr 2025 eine schwere Belastungsprobe, die mit der Pandemie vergleichbar ist. Angesichts verschärfter CO₂-Grenzwerte wird Druck auf Hersteller und Zulieferer ausgeübt, um den Absatz von Elektroautos durch Rabatte zu steigern. Dies hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Gewinnspannen: Die Margen der Zulieferer sind bereits auf 5,5 Prozent gesunken, während die Hersteller nur noch 7,2 Prozent einfahren. Der verbleibende Druck wird durch die Notwendigkeit verstärkt, auf die weltweit wachsende Nachfrage nach Elektromobilität zu reagieren, während der Markt in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt. Eine Prognose von Deloitte zeigt, dass bis 2030 nur 11,2 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen sein könnten, was 3,8 Millionen unter dem festgelegten Ziel liegt.
Die konventionellen Strukturen der Branche stehen dem Wandel entgegen, was auch zu Arbeitsplatzverlusten führen kann. Die Branche verzeichnete in diesem Jahr bereits Umsatzrückgänge von rund 25 Milliarden Euro. Zudem wurde ein Rückgang der Beschäftigten um 1,5 Prozent registriert. Politische Maßnahmen, wie beispielsweise ein geplantes Ladestromguthaben von 1.000 Euro, sollen versuchen, den Absatz von Elektroautos zu fördern. Doch die Uneinigkeit darüber, welche Strategie die richtige ist, erschwert die Umsetzung. Während die Grünen auf verstärkte Förderung der Elektromobilität drängen, setzt die FDP eher auf technologieoffene Ansätze.
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