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In Österreich könnte es endlich zu einer Regierungsbildung kommen: Nach monatelangen Verhandlungen stehen die Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS vor der Möglichkeit, eine Dreierkoalition zu bilden. Diese Entwicklung folgt auf einen eindringlichen Appell von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der die Parteichefs zu Kompromissbereitschaft ermahnte. Laut einem Bericht der Tagesschau fanden bereits intensive Gespräche hinter verschlossenen Türen statt, insbesondere zur Haushalts Sanierung, um ein von der EU angedrohtes Defizitverfahren zu vermeiden.
Eine aktuelle Meinungsumfrage, die im Polit-Talk „Aktuell: Die Woche“ auf PULS 24 durchgeführt wurde, zeigt, dass die Bevölkerung der Dreierkoalition positiv gegenübersteht. Laut APA-OTS unterstützen 49 Prozent der Befragten die Koalition, wobei insbesondere die Wähler von NEOS (87 Prozent Zustimmung) und ÖVP (86 Prozent Zustimmung) diese Entwicklung begrüßen. Im Kontrast dazu lehnen 71 Prozent der FPÖ-Wähler die Koalition ab. Diese Zahlen verdeutlichen die gespaltene Meinung der Wählerschaft in Österreich und stellen die neue Koalition vor die Herausforderung, das Vertrauen weiter auszubauen.
Das Ringen um Stabilität
Die Gespräche drehen sich auch um die Verteilung der Ministerien, wobei der ÖVP-Chef Christian Stocker als möglicher neuer Bundeskanzler gehandelt wird. Die aktuelle Situation ist das Ergebnis gescheiterter Verhandlungen in den vergangenen Monaten, einschließlich gescheiterter Koalitionsgespräche zwischen ÖVP und SPÖ sowie zwischen diesen Parteien und den NEOS im Januar. Bei der letzten Wahl erzielte die FPÖ mit knapp 29 Prozent die höchste Stimmenanzahl, gefolgt von der ÖVP und der SPÖ. Dennoch könnten die drei Parteien mit einer gemeinsamen Mehrheit im Nationalrat (110 von 183 Sitzen) den Weg für eine stabile Regierung ebnen.
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