Jede Minute zählt, besonders wenn es um unsere Böden geht! Anlässlich des Weltbodentags hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace alarmierende Fakten präsentiert: In Österreich verschwinden alle fünf Minuten rund 162 m² fruchtbarer Ackerflächen. Diese Flächen wären in der Lage, 250 kg Lebensmittel zu produzieren, darunter wertvolle Kartoffeln, Äpfel und Mais. Doch statt diese Flächen zu bewahren, werden sie unter Beton und Asphalt begraben, wodurch die Ernährungssicherheit und die Zukunft der Landwirtschaft massiv gefährdet werden, wie auch Greenpeace-Expertin Melanie Ebner betont.
Die Zahlen sind erschreckend: Jährlich summiert sich der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen auf etwa 1.700 hektar, was in etwa der Größe des Wörthersees entspricht. Greenpeace fordert daher von den Parteivorsitzenden Karl Nehammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger, einen verbindlichen Plan für einen "Netto-Null"-Bodenverbrauch bis 2050 zu schaffen. Ein solcher Plan könnte verhindern, dass fruchtbare Böden für Bauprojekte beansprucht werden, ohne dass parallele Ausgleichsmaßnahmen, wie beispielsweise die Rückwidmung von Bauland in Grünflächen, ergriffen werden.
Ökologische Landwirtschaft im Fokus
Doch das ist nicht alles: Greenpeace hat auch einen Plan für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft bis zum Jahr 2050 vorgestellt. Die ökologische Landwirtschaft könnte zeigen, wie es wirtschaftlich und nachhaltig funktionieren kann, allerdings bleibt sie oft hinter den Möglichkeiten zurück, die durch politischen und wirtschaftlichen Druck entstehen. Dirk Zimmermann, Experte für Agrarwirtschaft, fordert daher einen Umschwung in der Landwirtschaft, die derzeit auf Massenproduktion ausgerichtet ist. Konventionelle Praktiken führen zu einem übermäßigen Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die sowohl Böden als auch Gewässer belasten.
Die Notwendigkeit für ein Umdenken ist offensichtlich: Um unsere Böden, das Klima und die Artenvielfalt zu schützen, müssen chemisch-synthetische Pestizide über Bord geworfen und die Viehbestände reduziert werden. Damit könnten Flächen für den Anbau von Lebensmitteln genutzt und gleichzeitig Lebensräume für gefährdete Arten geschaffen werden. Wir stehen an einem Wendepunkt – die Entscheidung für unsere Böden und unsere Zukunft muss jetzt getroffen werden. Die Zeit drängt, wir müssen handeln, bevor es zu spät ist! Informationen zu den Maßnahmen und Zielen von Greenpeace finden sich in der detaillierten Studie über nachhaltige Landwirtschaft.