Österreich steht am Rande einer Alarmstufe rot, wenn es um den Schutz seiner wertvollen Agrarflächen geht! Nach erschreckenden Berichten der Österreichischen Hagelversicherung haben Bauaktivitäten in den letzten 25 Jahren etwa 150.000 Hektar landwirtschaftlicher Flächen, das entspricht der Größe des gesamten Burgenlands, unwiderruflich vernichtet. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Weinberger warnt eindringlich: „Sollte dieser Trend anhalten, könnte es in 200 Jahren keine Äcker und Wiesen mehr für die Lebensmittelproduktion in Österreich geben.“ Laut einer Umfrage sehen 82 Prozent der Österreicher diesen massiven Verlust als eines der größten Umweltprobleme des Landes an, gleich auf mit dem Klimawandel, so MARKET-Umfrage berichtet.
Die alarmierenden Zahlen zeigen, dass täglich etwa 10 Hektar Boden für Bauprojekte verloren gehen. Das liegt weit über den angestrebten 2,5 Hektar, die 2002 in der Nachhaltigkeitsstrategie der damaligen Bundesregierung festgelegt wurden. „Boden ist eine nicht erneuerbare und wertvolle Ressource", merkt Weinberger an und verweist darauf, dass in einer Handvoll Erde mehr Lebewesen leben als Menschen auf der Erde. Diese Flächen sind nicht nur Lebensmittelproduzenten, sondern auch natürliche Regulatoren von Wasser und Klima. Der Zustand unserer Böden ist somit entscheidend für die künftige Ernährungssicherheit, insbesondere in einem kleinen Land wie Österreich,“ erklärt er weiter. Der immense Flächenverbrauch bedroht nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch unsere Natur und unsere Umwelt.
Ein Appell zum Handeln
Zusätzlich fügt Weinberger hinzu, dass „wir keine weiteren Supermärkte und die damit verbundene Verbauung von wertvollem Agrarland brauchen“. Österreich weist bereits die höchste Supermarktdichte der EU auf, mit 60 Lebensmittelgeschäften pro 100.000 Einwohner, was den Preis für Lebensmittel entsprechend in die Höhe treibt. Dies führt zu einem Dilemma: „Die Lebensmittelpreise liegen um etwa 24 Prozent über jenen in Deutschland.“ Der stellvertretende Direktor der Markt- und Meinungsforschung, Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage: „Wenn wir nicht sofort handeln, gefährden wir die Zukunft unserer Kinder.“ Der Schutz der Böden muss eine vorrangige politische Aufgabe werden, um die Gegebenheiten für zukünftige Generationen nachhaltig zu sichern, so Österreichische Hagelversicherung. Jeder von uns muss sich dem Thema widmen, bevor es zu spät ist!