Österreichs Wirtschaft profitiert enorm vom EU-Binnenmarkt, der jährlich Milliarden Euro an Kosten für Unternehmen einspart. Dies betrifft insbesondere mittelständische Betriebe, die jetzt als Lieferanten für große europäische Unternehmen agieren können. Michael Otter, der Leiter der Außenwirtschaftsabteilung in der WKÖ, betont: „Ich will mir gar nicht ausmalen, was wir für Mehrkosten gehabt hätten“ ohne die EU-Mitgliedschaft. Dank der EU hat sich der Außenhandel Österreichs in den letzten 30 Jahren vervierfacht, was laut einer Berechnung des WIFO jährlich einen realen Wachstumseffekt von 0,7 Prozentpunkten mit sich bringt. Der Handel mit den EU-Ländern ist heute um rund 40 Prozent höher als ohne EU-Mitgliedschaft, was den Unternehmen bemerkenswerte Vorteile bietet, da die großen Pharmaunternehmen nur durch den Binnenmarkt stark in Österreich investiert haben, so Otter.
Allerdings sind nicht alle Aspekte positiv. Die Bürokratie zeigt zunehmend Schwächen, wodurch Unternehmen vor Herausforderungen gestellt werden. Oftmals werden Informationen verlangt, die schlichtweg nicht verfügbar sind, was den Geschäftsalltag belastet. Das Lieferkettengesetz sorgt zum Beispiel für zusätzliche Kosten und zeitlichen Aufwand, da viele Zulieferer im Ausland keine genauen Herkunftsnachweise erbringen können. Dies belastet die Unternehmen stark, zumal sie bereits mit hohen Lohn- und Energiekosten kämpfen müssen. Otter warnt: „Wenn wir so weiter tun wie bisher, dann wird in 30 Jahren gesagt werden müssen: 'Da sind wir ein bisserl falsch abgebogen’.”
Handelsbeziehungen und Strategien der EU
Die Handelspolitik der Europäischen Union spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Stabilität der Mitgliedstaaten. Die EU ist nicht nur der größte Binnenmarkt der Welt, sondern auch eine der am stärksten nach außen orientierten Volkswirtschaften. Seit 1999 hat sich der Außenhandel der EU verdoppelt und macht mittlerweile über 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, was die Bedeutung der Außenhandelsbeziehungen unterstreicht. Die Union verhandelt als einheitlicher Block Handelsabkommen mit Drittstaaten, was ihr im internationalen Handel eine stärkere Stimme verleiht. Diese Abkommen ermöglichen den Unternehmen aus der EU, ihre Geschäftsaktivitäten zu erweitern und Rohstoffe leichter zu importieren, was für die wirtschaftliche Gesundheit der Mitgliedsstaaten von hoher Bedeutung ist, wie auf der Webseite der Europäischen Union zu lesen ist.
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