Bisher haben 150 Cafés, Läden und andere öffentliche Einrichtungen in Österreich das Stillsiegel erhalten, das vor einem Jahr eingeführt wurde. Eine Umfrage des österreichischen Babyproduktherstellers MAM bestätigt die Notwendigkeit solcher speziellen Orte für das Stillen von Babys.
Marketing-Managerin Sabrina Krejan von MAM betonte, dass es besorgniserregend sei, dass eine von zehn österreichischen Frauen nicht in der Öffentlichkeit stillt. Europaweit liegt diese Zahl sogar bei 25 Prozent, wie aus einer Online-Umfrage hervorgeht, an der 5.478 Mütter aus 13 europäischen Ländern teilnahmen, darunter 455 aus Österreich.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele stillende Mütter sich unwohl fühlen und negativen Blicken, Anfeindungen und Kommentaren ausgesetzt sind. Einige Frauen berichteten von unangemessenen Reaktionen wie der Aufforderung, das Kind im Klo zu stillen oder sogar beleidigenden Bemerkungen.
MAM startete das Stillsiegel vor einem Jahr, um Betriebe zu kennzeichnen, die sich aktiv für das Stillen im öffentlichen Raum einsetzen. Bisher haben sich bereits 150 Unternehmen unterschiedlicher Branchen daran beteiligt, wobei Wien und die Steiermark führend sind. Das Stillsiegel soll stillenden Müttern Sicherheit und Akzeptanz bieten, um das Stillen auch außerhalb des eigenen Zuhauses uneingeschränkt durchführen zu können.
Die Weltstillwoche, unterstützt von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA), der WHO und UNICEF, setzt sich für die Förderung und den Schutz des Stillens ein. Das diesjährige Motto lautet: „Die Lücke schließen – Still-Unterstützung für alle“. Durch Initiativen wie das Stillsiegel und die Sensibilisierungskampagnen während der Weltstillwoche wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, das Stillen in der Öffentlichkeit zu normalisieren und zu unterstützen.
