Im Jahr 2024 erlebte Österreich ein beispielloses Seismik-Jahr mit über 140 spürbaren Erdbeben, was weit über dem Durchschnitt von nur 67 Beben pro Jahr der letzten zehn Jahre liegt. Seismologin Rita Meurers von Geosphere Austria beschreibt den Anstieg als vorwiegend auf eine Serie von Erdbeben im Raum Waidring-Pillersee in Tirol zurückzuführen, wo alleine 50 Beben registriert wurden. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg, da heuer 15 Erdbeben eine Magnitude von 3,0 oder höher erreichten, dreimal mehr als in den letzten zehn Jahren, wie das Volksblatt berichtete.
Die stärkste Erschütterung des Jahres trat am 1. Februar am Semmering in Niederösterreich auf und hatte eine Magnitude von 4,6. Diese Erschütterung führte zu leichten Schäden an Gebäuden, darunter Risse im Putz und herabgefallene Dachziegel. Auch im Raum Waidring-Pillersee wurden zahlreiche Meldungen über Beschädigungen und Umfallende Gegenstände, wie Bücher aus Regalen, verzeichnet. Insgesamt wurden in diesem Jahr etwa 1.600 Erdbeben in Österreich lokalisiert, mit 133 davon, die von der Bevölkerung spürbar waren, berichtete zudem die BGR.
Erdbebenstatistik und Trends
Auffallend ist, dass die Zahl der verspürten Ereignisse in Tirol mit 70 besonders hoch war, gefolgt von der Steiermark mit 20 und Niederösterreich mit 16. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den letzten zehn Jahren signifikant angestiegen, insbesondere aufgrund mehrerer Bebenserien in der Region. Insgesamt wurden sieben Erdbeben aus dem benachbarten Ausland, darunter aus Tschechien und Italien, von den Österreichern wahrgenommen, was die seismische Aktivität in der Region unterstreicht. Daten von der BGR zeigen, dass sich Erdbeben ständig ereignen und dass stärkere Beben mit einer Magnitude von 6 und höher im globalen Durchschnitt etwa dreimal pro Woche registriert werden.
Mit innovativen Meldesystemen wie der App „QuakeWatch Austria“ und einem Online-Wahrnehmungsformular erhielt der Österreichische Erdbebendienst fast 14.000 Berichte über Erdbebenwahrnehmungen, wobei das stärkste Beben aus dem Semmering über 3.500 Meldungen erhielt. Diese moderne Kommunikation ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf seismische Ereignisse und ermöglicht es, die Auswirkungen besser zu verstehen und zu verwalten, wie Volksblatt und BGR berichten.
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