Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat sich auf den Weg gemacht, eine eigene Ausbildung für Imame im Land zu etablieren. Anlässlich einer Fachtagung in Wien wurde der Grundstein für einen „österreichischen Weg“ in der Imam-Ausbildung gelegt. Präsident Ümit Vural äußerte, dass die Ausbildung nicht nur an die spezifischen Bedürfnisse des Landes angepasst werden soll, sondern auch an den Universitäten verankert werden könnte, um die Abhängigkeit von ausländischen Institutionen zu verringern. Ein zentrales Ziel besteht darin, in Zukunft eine eigene Akademie für Imame zu gründen, wie kathpress.at berichtete.
Akademische Zusammenarbeit und aktuelle Herausforderungen
Aktuell arbeiten etwa 200 Imame in Österreich, die größtenteils im Ausland, etwa in der Türkei oder Bosnien, ausgebildet wurden. Vural erklärte, man wolle durch den Zugriff auf die Expertise bestehender Gemeinden und internationale Best-Practice-Beispiele für eine qualitativ hochwertige Ausbildung sorgen. Zudem wird betont, dass die Ausbildung sowohl für Männer als auch für Frauen zugänglich sein soll. Interreligiöser Dialog wird als zentraler Bestandteil der Ausbildung hervorgehoben. Bei der Fachtagung waren sowohl Vertreter der IGGÖ als auch Militärbischof Werner Freistetter und Kultusamt-Leiter Florian Welzig anwesend.
In Deutschland und anderen europäischen Ländern steht die Frage der Imamausbildung ebenfalls im Zentrum der Diskussionen. Seit der Gründung islam-theologischer Zentren, etwa 2012 in Deutschland, hat sich gezeigt, dass der Bedarf an einer qualifizierten Imamausbildung nicht ausreichend gedeckt wird. Der Islamrat weist darauf hin, dass die Ausbildung in Österreich traditionell Sache der Gemeinden ist, und Imame von diesen eingestellt werden müssen. Auch die Österreichische Regierung hat bislang nur mit Skepsis auf die Gründung von Imam-Hatip-Schulen reagiert.
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