Die C-390, ein vielversprechendes Transportflugzeug, sorgt bei dem renommierten Flugzeughersteller Embraer für einen regen Ansturm von Bestellungen aus verschiedenen europäischen Armeen. Unter anderem hat auch das österreichische Heer vier dieser beeindruckenden Jets erworben. Bei einem Vorführflug im Werk des Herstellers in Brasilien konnten ausgewählte Journalisten einen Einblick in das Innenleben der C-390 erhalten. Trotz des einfachen und zweckmäßigen Designs im Inneren wird die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs von Experten hoch geschätzt.
Der Präsident der Militärsparte von Embraer, João Bosco da Costa Junior, betonte die Robustheit und modernen Eigenschaften der C-390 während des Vorführflugs. Mit Plänen, in den nächsten 20 Jahren etwa 500 Einheiten zu verkaufen, zeigt sich Embraer zuversichtlich hinsichtlich des Erfolgs des neuen Militärtransporters. Die C-390 wird als das modernste Transportflugzeug auf dem Markt angesehen und bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, darunter die Beförderung von Gütern, Passagieren und Fahrzeugen wie Panzern der Größe eines Pandur.
Für Österreich ist die Beschaffung der C-390 von entscheidender Bedeutung, da die derzeit im Besitz des Bundesheeres befindlichen Transportflugzeuge nicht über vergleichbare Fähigkeiten verfügen. Ein Vorfall im Zusammenhang mit einem technischen Defekt an einer Hercules-Transportmaschine verdeutlichte die Dringlichkeit einer Neubeschaffung von zuverlässigen Transportflugzeugen. Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner plante bereits den Ersatz der veralteten Hercules-C-130-Transporter durch die hochmodernen C-390-Millennium-Jets von Embraer.
Um möglichen Korruptionsverdachtsmomenten vorzubeugen und Synergieeffekte zu nutzen, wird Österreich die Beschaffung der C-390 über ein Regierungs-zu-Regierungs-Geschäft mit den Niederlanden abwickeln. Dieser Schritt soll die Effizienz und Transparenz des Beschaffungsprozesses verbessern. Für Embraer markiert die Bestellung der C-390 durch europäische Länder, darunter auch Österreich, einen Meilenstein in der Ausstattung europäischer Armeen mit modernster Flugzeugtechnologie.
Die Auslieferung der bestellten C-390-Jets an Österreich ist für 2027 geplant, wobei die Vertragsunterzeichnung voraussichtlich bis Mitte 2024 vollzogen sein wird. In der Zwischenzeit arbeitet das Verteidigungsressort an einer möglichen Interimslösung, um die Notwendigkeit weiterer Evakuierungsflüge wie den peinlichen Vorfall in Tel Aviv zu vermeiden. Bosco da Costa Junior von Embraer bietet Österreich sogar die Möglichkeit an, einige Testmodelle der C-390 vorab zu nutzen, um Engpässe bei der herkömmlichen Flotte zu überbrücken. Es bleibt abzuwarten, wie das österreichische Heer mit den bevorstehenden Herausforderungen umgehen wird, um seine Lufttransportkapazitäten langfristig zu sichern.
