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Österreich führt Europa: Rekordnachfrage im Personenverkehr!

Am 15. April 2025 hat der Dachverband europäischer Eisenbahnregulierungsbehörden, IRG-Rail, seinen jährlichen Marktbericht veröffentlicht, der umfassende Einblicke in den Zustand des europäischen Eisenbahnmarktes bietet. Der Bericht dokumentiert Entwicklungen in den Bereichen Eisenbahninfrastruktur, Marktteilnehmer sowie Güter- und Personenverkehr und zeigt gleichzeitig die Herausforderungen und Chancen auf, denen die Branche gegenübersteht. Der vollständige Bericht ist auf der Website von IRG-Rail verfügbar (OTS).

Im Bereich des Personenverkehrs kann eine signifikante Nachfrageerhöhung verzeichnet werden. So stieg die Nachfrage im Jahr 2023 europaweit um 12 % im Vergleich zum Vorjahr und übertraf damit sogar das Vorkrisenniveau von 2019. Österreich führt hierbei die EU mit 1.597 Personenkilometern pro Einwohner an, gefolgt von Frankreich mit 1.542 km und Schweden mit 1.261 km.

Schienengüterverkehr und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

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Die steigenden Ausgaben der Infrastrukturbetreiber für Instandhaltung und Erneuerung liegen nun bei einer Erhöhung von 19 % pro Streckenkilometer. Dennoch stiegen die Umsätze im Personenverkehr um 9 % im Vergleich zum Vorjahr und um 13 % im Vergleich zu 2019. Im Schienengütertransport stiegen die Umsätze trotz sinkender Transportmengen, was hauptsächlich auf Preiserhöhungen zurückzuführen ist. Interessanterweise sanken die Dieselpreise um 19 %, während die Kosten für Bahnstrom um denselben Prozentsatz stiegen.

Entwicklungen und Herausforderungen im europäischen Raum

IRG-Rail, gegründet im Jahr 2011, umfasst derzeit 31 Mitglieder, die das Ziel verfolgen, einen einheitlichen und wettbewerbsfähigen sowie nachhaltigen Eisenbahnmarkt in Europa zu fördern. Im Kontext der Coronakrise wurde festgestellt, dass die Branchenentwicklung stark von der COVID-19-Pandemie betroffen war. So lag im Jahr 2021 die Verkehrsleistung im Personenverkehr 41 % unter dem Niveau von 2019, konnte aber eine schrittweise Erholung im Jahr 2022 verzeichnen (Schienen-Control).

Zusätzlich zeigt der Bericht, dass die Marktanteile der heimischen Staatsbahnunternehmen in Österreich unter 50 % gefallen sind, während die Privatgüterbahnen ihren Marktanteil auf 36 % steigern konnten. In Österreich hält Rail Cargo Austria 63 % der Nettotonnenkilometer, gefolgt von den Privatgüterbahnen mit 29 % und ausländischen Incumbents mit 8 %.

Die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs verläuft in einigen Ländern bereits sehr fortgeschritten, während in anderen Bereichen nach wie vor Monopolstellungen vorherrschen. Die Pandemie hat auch staatliche Hilfsmaßnahmen zur Folge gehabt, etwa durch die Anpassung der Infrastruktur-Benutzungsentgelte. Diese Herausforderungen und Entwicklungen zeigen das komplexe Bild, in dem sich der europäische Eisenbahnmarkt befindet. Weitere Informationen zu diesen Themen sind in dem umfassenden Bericht von IRG-Rail zu finden (SCI).

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Österreich, Land
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
schienencontrol.gv.at

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