Pressefreiheit ist in Österreich ein zunehmend kritisch diskutiertes Thema, da das Land laut dem internationalen Pressefreiheitsindex der NGO im Jahr 2024 auf Platz 29 eingestuft wurde. Dies markiert einen weiteren Abstieg, da vor zehn Jahren Österreich noch auf dem zwölften Platz landete. Die Situation wird als „zufriedenstellend“ eingestuft, wobei nur acht Länder eine „gute“ Pressefreiheit aufweisen. Insgesamt umfasst der Index 180 Länder weltweit, und Österreich rangiert im Mittelfeld zwischen Moldawien und Mauretanien.
Die Gründe für das Zurückfallen Österreichs im Index sind vielfältig und werden von Fritz Hausjell, dem Präsidenten von ROG Österreich, erläutert. Es wurden unter anderem enge Verbindungen und mögliche korruptive Vorgänge zwischen der Regierungspartei ÖVP und großen Medien beobachtet. Aktuelle Ermittlungen zur Rolle der FPÖ bei möglicher Inseratenkorruption tragen ebenfalls zur Verschlechterung der Pressefreiheit bei.
Eine Novelle des Medientransparenzgesetzes konnte der unkontrollierten Vergabe von Regierungsinseraten zur Lenkung bestimmter journalistischer Medien keinen Riegel vorschieben. Darüber hinaus wurden physische und verbale Angriffe auf Medienschaffende beobachtet. Es gab auch Kritik an der mangelnden Reaktion auf ein Verfassungsgerichtsurteil, das den Einfluss der Regierung auf die Bestellung der ORF-Gremien kritisierte.
Um die Pressefreiheit zu stärken, werden Vorschläge gemacht, die Regierungsinserate als Teil der Medienförderung zu konzipieren. Des Weiteren wird die Errichtung eines europäischen Digitalvertriebs journalistischer Inhalte empfohlen. Kritik an der Regierung und den Parteien, insbesondere ÖVP und FPÖ, wird von der Opposition und verschiedenen Mediensprechern geäußert, die die Situation als besorgniserregend bezeichnen.