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Österreich am Wendepunkt: Knill warnt vor dem Verlust von Industriewohlstand

In einem dringenden Appell warnte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), vor einer schweren wirtschaftlichen Krise in Österreich. "Wir stecken in einer handfesten Rezession", erklärte Knill in der ORF-Pressestunde, und bezeichnete diese als den stärksten Rückgang seit 1951. Die gegenwärtigen Herausforderungen seien nicht nur finanzieller Natur; sie gefährden den Wohlstand in Österreich, da die heimische Industrie ein entscheidendes Fundament für Wachstum und sichere Arbeitsplätze darstellt. Knill betonte, dass die Verlagerung von Unternehmen ins Ausland bereits begonnen hat und getrieben wird durch steigende bürokratische Auflagen, hohe Energiepreise und lückenhaften Infrastrukturausbau, was Österreich im internationalen Wettbewerb in eine schwierige Lage bringt, wie auch die IV berichtete.

Notwendigkeit von Maßnahmen für den Standort

Angesichts eines drohenden EU-Defizitverfahrens betonte Knill, dass dies einen gefährlichen Weg darstelle, weil damit die Souveränität des Landes in Frage gestellt würde. Er fordert mutige Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Unternehmensförderungen, die auf das EU-Durchschnittsniveau gesenkt werden könnten. "Stattdessen muss das Budget ausschließlich ausgabenseitig saniert werden", ergänzte der IV-Chef. Österreichs gegenwärtige Förderquote von 7,5 Prozent des BIP liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von 5,7 Prozent, was ein erhebliches Konsolidierungspotenzial von 8,5 Milliarden Euro schaffen könnte, wie Knill erklärte. Dies ist besonders wichtig, um eine drohende Selbstaufgabe der nationalen Wirtschaft zu verhindern, warnte er eindringlich, wie auch in einem Bericht der Kleinen Zeitung.

Die IV fordert zudem eine Reduktion der Lohnnebenkosten und eine stärkere Unterstützung der Industrie durch eine kluge Wirtschaftspolitik. Knill wandte sich gegen die Idee einer Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich, da dies die Lohnkosten weiter steigern würde. Auch die sinkenden Direktinvestitionen der heimischen Unternehmen, die zwischen 2019 und 2022 auf das doppelte Niveau der Jahre zuvor gestiegen sind, machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu steigern. Nur durch eine entschlossene Strategie, die sowohl nationale als auch europäische Aspekte berücksichtigt, kann der Abwärtstrend gestoppt werden.

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Österreich
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
iv.at

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