ÖGK droht 900 Millionen Euro Defizit: Sparmaßnahmen stehen bevor!

Österreich - Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) rechnet für das Jahr 2025 mit einem Defizit von 900 Millionen Euro. Dieses äußerst besorgniserregende Finanzloch wird zu unvermeidbaren Leistungskürzungen für die Versicherten führen. In der aktuellen Situation, geprägt von steigenden Behandlungskosten, einer Zunahme der Arztbesuche und der demografischen Alterung, sind Einsparungen nicht länger zu vermeiden. Die erhöhte Arbeitslosigkeit verschärft die Einnahmesituation, da das Gesundheitssystem vorwiegend beitragsfinanziert ist. Peter McDonald, der seit Jahresbeginn als Obmann der ÖGK tätig ist, verspricht die Sicherstellung von Spitzenmedizin für alle Österreicher, sieht jedoch auch einen massiven Reformbedarf.

So beginnt die Bundesregierung nach den Osterfeiertagen mit intensiven Haushaltsverhandlungen, um das stark angegriffene Budget zu entlasten. Dabei stehen erhebliche Kürzungen sowohl in den Ministerien als auch im Gesundheitssektor zur Debatte. Bis Ende April 2023 soll ein umfassendes Konsolidierungspaket geschnürt werden, das auch Maßnahmen wie die Einführung einer Ambulanzgebühr sowie eine Kostenbeteiligung bei Krankentransporten umfasst. In den letzten Jahren hat sich der Druck auf die Kassen weiter erhöht, denn die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland meldete ein Defizit von 5,5 Milliarden Euro, was dort bereits zu Beitragserhöhungen führte.

Geplante Maßnahmen zur Kostensenkung

Um auf die drohenden finanziellen Engpässe zu reagieren, können mehrere Optionen zur Kostensenkung nicht ausgeschlossen werden. Laut Kosmo sollen die konkreten Bereiche, in denen Leistungen für Kassenpatienten gekürzt werden, bis Ende April 2023 klar festgelegt werden. Die Maßnahmen könnten auch die Einführung eines digitalen Zuweisungssystems für radiologische Untersuchungen, wie CT und MRT, umfassen. Dieses System soll Ärzten ermöglichen, medizinische Fragestellungen und Ergebnisse elektronisch zu übermitteln, sodass Patienten wohnortnah schneller eine Zuweisung erhalten können.

Das neue Zuweisungssystem stellt einen innovativen Schritt dar und soll noch im Jahr 2023 implementiert werden. Dies könnte in Zeiten knapper Kassen zur Effizienzsteigerung im Gesundheitssektor beitragen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Umstellungen tatsächlich auch die notwendige Entlastung für die ÖGK bringen können.

Finanzierungsstruktur des Gesundheitssystems

Eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Spitäler spielen laut Gesundheit.gv.at mehrere Einheiten. Diese umfassen sowohl steuerliche Mittel als auch Pauschalbeiträge der Sozialversicherungsträger. Als wesentliche Finanzierungsquellen agieren der Bund, die Länder und die Sozialversicherung. Neben den Steuermitteln fließen auch Zuzahlungen von Patienten und Einnahmen aus der stationären Sonderklasse – das heißt private Zusatzversicherungen oder Selbstzahler – in den Haushalt. Die ökonomische Situation der Gesundheitskassen spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Finanzierungsmodellen wider, die im gesamten System implementiert sind.

In dieser angespannten Lage ist es umso wichtiger, dass die Akteure im Gesundheitswesen einen klaren Plan zur Kostenreduktion erarbeiten. Peter McDonald fordert dabei konkrete Antworten auf die Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Einsparungen abseits von Verwaltungsreformen. Die kommenden Entscheidungen und Maßnahmen werden entscheidend für die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Österreich sein.

Details
Vorfall Finanzmarkt
Ursache Defizit, Leistungskürzungen, Zunahme an Arztbesuchen, steigende Behandlungskosten, demografische Alterung, stagnierendes Wirtschaftswachstum, erhöhte Arbeitslosigkeit
Ort Österreich
Schaden in € 900000000
Quellen