Ein hochrangiger österreichischer Militär, der auf Facebook Artikel mit neonazistischen Narrativen über den Holocaust teilte, sorgt für Aufsehen. Reinhard Stradner, ein frischpensionierter Oberst, war im Vorjahr Militärattaché in Kroatien und Vizevorsitzender der steirischen Landesgruppe der FPÖ-nahen Gewerkschaft AUF.
Auf seiner Facebook-Seite teilte Stradner Artikel, die die historischen Fakten der Rheinwiesenlager in Frage stellten und neonazistische Standpunkte verbreiteten. Auch verlinkte er zu einem Artikel des Neonazi-Musikers Frank Rennicke. Wie auch der zuvor genannte Polizist teilte er solche Inhalte, die von General Brieger positiv kommentiert wurden.
Auf die Anfragen des STANDARD hin äußerte sich Stradner schriftlich, betonte jedoch, dass seine Postings rein privat seien und verwies auf die Tragik der Rheinwiesenlager sowie die Anerkennung des Holocausts als historische Tatsache.
Neben den kontroversen Posts bezeichnete Stradner auch den österreichischen Bundespräsidenten als „Pfosten“ und teilte EU-feindliche Comics sowie fragwürdige Beiträge über Klimaaktivisten. Er betonte, dass es für ihn unmöglich sei, sämtliche Beiträge auf Facebook zu überprüfen oder zu bestätigen.
Die Verbindungen zwischen Stradner, dem Polizisten M. und General Brieger haben Besorgnis ausgelöst und Fragen zur Nähe zu neonazistischem Gedankengut aufgeworfen. Die Grünen im Parlament fordern Aufklärung über diese Verbindungen und mögliche Sicherheitsrisiken, insbesondere im europäischen Kontext.