
Am 8. April 2025 fand das Zukunftsforum Oberösterreich 2025 statt, das sich mit der Krisenfestigkeit und Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich auseinandersetzte. Über 500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Sozialpartnern diskutierten Strategien zur Stärkung der Resilienz und Zukunftsfähigkeit des Landes. [oe24] berichtet, dass Landesrat Achleitner in seiner Eröffnungsrede die Schlüsselrollen von Forschung, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft betonte. Diese Themen sind entscheidend, um Unternehmen in Krisenzeiten besser aufzustellen.
Ein zentrales Anliegen kam von der Wirtschaftskammer, die Entlastungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) forderte. Diese Unternehmen sind oft besonders verletzlich gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen. Die Arbeiterkammer hob die Notwendigkeit fairer Arbeitsbedingungen und einer kontinuierlichen Weiterbildung hervor, um die Beschäftigten optimal auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Gleichzeitig machte die Industrievereinigung Oberösterreich (IV OÖ) Reformbedarf auf Bundesebene geltend, um eine bessere Unterstützung für Unternehmen sicherzustellen.
Forschung zur Resilienz von Unternehmen
Die Covid-19-Pandemie hat vielfältige Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft offengelegt und unterschiedliche Krisenbetroffenheit bei Unternehmen, Sektoren und Regionen gezeigt. Eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft mit dem Titel „Resilienz und Relokalisierung – Wie KMU Krisen besser bewältigen können“ untersucht, wie Unternehmen durch Resilienz gestärkt werden können. Diese wird als strategisches Ziel betrachtet, das in Zukunft vermehrt im Fokus stehen sollte. Die Studie differenziert dabei zwischen der Mikroebene, die sich auf KMU konzentriert, und der Makroebene, die die Regionen Österreichs betrachtet. [bmaw] nennt einige Merkmale resilienter Unternehmen:
- Laufende Aus- und Weiterbildungen.
- Partizipative Führung mit hoher Mitarbeiterbeteiligung.
- Tragfähige Geschäftsmodelle mit mehreren Standbeinen.
- Finanzielle Rücklagen für Krisenzeiten.
- Geringe Abhängigkeit von internationalen Lieferketten.
- Hoher Anteil an Stammkunden.
Strategien zur Stärkung der Resilienz
Die Herausforderungen für Unternehmen sind vielfältig und gehen über ökonomische Aspekte hinaus. Handelskonflikte, die Corona-Pandemie und geopolitische Spannungen stellen tiefgreifende Herausforderungen dar, die eine Anpassung der Geschäftsmodelle erfordern. Laut [digitalzentrum-hamburg] ist die unternehmerische Resilienz entscheidend dafür, externen Störungen standzuhalten und sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Insbesondere KMU sehen sich oft durch begrenzte Ressourcen und stärkere Abhängigkeiten benachteiligt.
Zudem zeigen Forschungsergebnisse, dass viele Unternehmen zwar die Notwendigkeit zur Transformation erkennen, jedoch häufig Maßnahmen ohne umfassenden strategischen Plan ergreifen. Weniger als 10% der Unternehmen betrachten Resilienz als festen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Wichtige Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz sind:
- Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette.
- Implementierung eines Supply-Chain-Risikomanagements.
- Dual-Sourcing-Strategien.
- Aufbau höherer Lagerbestände.
Um KMU bei der Stärkung ihrer Resilienz zu unterstützen, wurde der Resilienzkompass entwickelt, ein Werkzeug, das zur Analyse der eigenen Resilienz eingesetzt werden kann. Das Vorgehensmodell beinhaltet die Ermittlung der aktuellen Resilienz, die Identifikation von Entwicklungspotenzialen, die Durchführung von Maßnahmen sowie die Messung der Zielerreichung. Diese strukturierte Herangehensweise bietet ein hilfreiches Rahmenwerk, um resilienter zu werden und Krisen besser zu bewältigen.
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