In Oberösterreich steht ein bahnbrechendes Windkraftprojekt in Sandl auf der Kippe. Geplant sind 22 leistungsstarke Windräder mit einer Gesamtleistung von 160 Megawatt (MW), das Potenzial für eine massive Überproduktion an Windstrom in der Region. Laut ORF könnte das Projekt bis zu 125.000 Haushalte mit jährlich 500.000 Megawattstunden versorgen, was eine deutliche Steigerung der bestehenden Windkraftkapazitäten bedeutet. Hinter der Betreibergesellschaft Windenergie Sandl stehen private Investoren, die bereit sind, eine Viertelmilliarde Euro in die Hand zu nehmen. Doch trotz der Unterstützung der Gemeinde und der positiven Signale der UVP-Behörde droht nun das endgültige Aus.
Politische Entscheidung bringt Windkraft auf die Abschussliste
Grund für diese dramatische Wendung ist die geplante Verordnung der Landesregierung, die für viele Gebiete, darunter auch Sandl, Ausschlusszonen für Windkraft festlegt. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die RED-III-Richtlinie der EU, die zwar den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben sollte, jedoch Oberösterreich nun zwingt, fast ein Drittel seiner Landesfläche als windkraftfreie Zone zu klassifizieren, wie Nachrichten.at berichtet. Die Entscheidung zur Errichtung von Ausschlusszonen stieß auf scharfe Kritik, insbesondere von Umweltlandesrat Stefan Kaineder, der einen gefährlichen Trend sieht, der wohl zu höheren Stromkosten und einer Abhängigkeit von Atomstrom führen wird.
Die geplante Verordnung, die im ersten Halbjahr 2025 in Kraft treten soll, sieht auch die Einführung von Beschleunigungszonen vor, jedoch überwältigend viele Bereiche werden für Windkraft ausgeschlossen. Der aktuelle Status der Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) bleibt ungewiss: Kaineder deutet an, dass sogar juristische Auseinandersetzungen drohen könnten, falls die neue Regelung ohne Übergangsbestimmungen in Kraft tritt. Kritiker befürchten, dass dieses Vorgehen nicht nur mutige Investoren schreckt, sondern auch die Energiewende in Oberösterreich gefährdet, wo bereits 109 Windkraftprojekte in Planung sind.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
