Wels-Land

Wetterkapriolen in Oberösterreich: Bauern fürchten um ihre Ernte

Unwetter richten in Oberösterreich verheerende Schäden an: Hagel und Dürre bedrohen die Ernte und kosten Landwirte über drei Millionen Euro – ein Wettlauf gegen die Natur beginnt!

In den letzten Wochen haben extreme Wetterbedingungen in Oberösterreich das Leben der Landwirte stark beeinflusst. Die Stärke der Unwetter, einschließlich Hagel und Sturmböen, hat erhebliche Schäden angerichtet, die die Einkünfte vieler Betriebe bedrohen. Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger beschreibt das Wetter als ein ständiges unternehmerisches Risiko. „Nichts verhagelt die Ernte so schnell wie ein plötzliches Unwetter“, so die Landesrätin, die die Notwendigkeit von Versicherungsleistungen in der Landwirtschaft betont.

Die vergangenen Monate waren geprägt von Wetterextremen, die den Landwirten große Sorgen bereiten. Während im Westen und Süden des Bundeslandes Hagelunwetter verheerende Zerstörungen hinterließen, kämpft der Norden mit Dürre. Langer-Weninger erwähnt, dass die Hagelsaison erst am 10. Juli begann, jedoch bereits innerhalb von zwei Tagen mehrere starke Unwetter wüteten. Besonders betroffen waren die Bezirke Grieskirchen und Schärding, die durch die Schäden bereits mehr als drei Millionen Euro verloren haben.

Häufung von Wetterextremen

Das Wetter macht den Landwirten das Leben schwer, und die Auswirkungen der Dürren sind alarmierend. Die Böden sind ausgetrocknet, was die Pflanzenentwicklung stark beeinträchtigt. Wolfgang Winkler, Direktor der Österreichischen Hagelversicherung, berichtet über erste Schäden insbesondere bei Mais und im Grünland. Die kommenden Niederschläge und die Temperaturen sind entscheidend für die nächste Ernte.

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Wichtiger denn je ist die Rolle der Hagelversicherung im Agrarsektor. Langer-Weninger betont, dass das Land Oberösterreich, zusammen mit dem Bund, 55 Prozent der Versicherungsprämie für die Bäuerinnen und Bauern übernimmt. Diese finanzielle Unterstützung ist unerlässlich, um die Versicherungen für alle Betriebe erschwinglich zu machen. „Das sichert den Agrarstandort Oberösterreich und damit unser aller Ernährungssicherheit“, erklärt die Landesrätin.

Insgesamt sind bereits neun von zehn heimischen Ackerbaubetrieben gegen Wetterrisiken wie Frost, Dürre, Sturm und Überschwemmung versichert. Gerade die spezielle Dürreindex-Versicherung, die 2015 in Österreich eingeführt wurde, erfreut sich großer Beliebtheit und wird mittlerweile von über 80 Prozent der betroffenen Betriebe im Grünland genutzt. Diese Versicherung ist einzigartig in Europa und ermöglicht es den Landwirten, auch in Zeiten extremer Wetterlagen eine gewisse Planungssicherheit zu erlangen.

Um die Schäden schnell und effizient zu bewerten, setzt die Hagelversicherung moderne Technologien ein. Mit Hilfe von Satellitendaten und Niederschlagsradar können Ereignisse innerhalb von fünf Tagen nach den Hagelunwettern genau dokumentiert werden. Dies geschieht durch den Einsatz von 30 Sachverständigen, die selbst aus der Landwirtschaft kommen und daher die Situation vor Ort bestens einschätzen können.

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Die psychische Belastung durch die Ungewissheit der Ernte kann ebenfalls nicht unterschätzt werden. Langer-Weninger weist auf die emotionalen Herausforderungen hin: „Die Ernte ist erst sicher, wenn sie zuhause am Hof trocken lagert.“ Diese Unsicherheit führe oft zu Stress und Sorgen unter den Landwirten. Aus diesem Grund gibt es das bäuerliche Sorgentelefon, eine kostenlose Beratungsstelle, die Unterstützung bietet.

Wetterrisiken in der Landwirtschaft

Die anhaltenden Wetterextreme und die damit verbundenen Risiken sind zu einer ständigen Herausforderung für die Landwirtschaft geworden. Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern stehen vor der Aufgabe, ihre Betriebe in einer zunehmend unsicheren Zukunft zu führen. Die Unterstützung durch die Hagelversicherung ist hierbei entscheidend, um die wirtschaftlichen Folgen von Unwettern und Dürreperioden abzufedern.

Die bisher erlebten Wetterereignisse in Oberösterreich verdeutlichen, wie wichtig es ist, den Dialog über Klimalösungen und Wetterrisiken in der Landwirtschaft fortzuführen. Die Entwicklung nachhaltiger und widerstandsfähiger Anbaumethoden könnte einen positiven Beitrag zu einer sicheren Ernährungszukunft leisten.

Die Bedeutung einer soliden Versicherung für die Landwirtschaft ist nicht zu unterschätzen. In der Vergangenheit hatten extreme Wetterereignisse erhebliche Auswirkungen auf die Ernten und die wirtschaftliche Stabilität von landwirtschaftlichen Betrieben. Insbesondere in Europa kam es während der letzten Jahrzehnte immer wieder zu wetterbedingten Katastrophen, die die Landwirtschaft in vielen Regionen bedrohten.

Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte ist der Sommer 2003, der in Mitteleuropa durch extreme Hitzewellen und Dürren geprägt war. Diese Extreme führten zu einem signifikanten Rückgang der Ernteerträge in vielen europäischen Ländern. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit verdeutlichen, dass die Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen ein ständiges Risiko darstellt, das durch adäquate Versicherungsmaßnahmen gemildert werden kann.

Wetterextreme in der Landwirtschaft

Im Jahr 2021 erlebte Mitteleuropa eine Reihe von Unwettern und Dürreperioden, die viele landwirtschaftliche Betriebe vor große Herausforderungen stellten. Die österreichische Landwirtschaft sieht sich zunehmend extremen Wetterereignissen ausgesetzt, die durch den Klimawandel verstärkt werden. So wurde im Berichtszeitraum eine Häufung von Hagelunwettern und extremen Hitzeperioden beobachtet.

Die Werte der Österreichischen Hagelversicherung zeigen, dass die Schäden durch Naturereignisse in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen sind. Allein im Jahr 2022 beliefen sich die Schäden durch Hagel auf mehr als 25 Millionen Euro landesweit. Der Anstieg der gemeldeten Schäden ist ein klares Zeichen für die Zunahme der Wetterextreme, die sich auf die landwirtschaftliche Produktion auswirken und die Notwendigkeit für effektive Versicherungsinstrumente unterstreichen.

Versicherungsangebote und staatliche Unterstützung

Die Österreichische Hagelversicherung bietet eine Vielzahl von Versicherungsprodukten an, um landwirtschaftliche Betriebe gegen verschiedenste Risiken abzusichern. Dazu gehört neben der Hagelversicherung auch der Schutz gegen Frost, Dürre, Sturm und Überschwemmung. Das Dürreindex-Programm, das 2015 in Österreich eingeführt wurde, zielt speziell darauf ab, Landwirte in Zeiten extremer Trockenheit zu unterstützen.

Eine Umfrage unter Landwirtinnen und Landwirten in Oberösterreich zeigte, dass über 80 Prozent der Betriebe im Grünland bereits von der Dürreindex-Versicherung Gebrauch machen. Diese Art der Versicherung bietet nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch psychologische Sicherheit in unsicheren Zeiten, in denen das Wetter unvorhersehbar bleibt.

Diese Versicherungsmodelle sind besonders wichtig in Zeiten, in denen der Klimawandel immer gravierender zu spüren ist. Die finanzielle Unterstützung durch das Land Oberösterreich und den Bund, die 55 Prozent der Versicherungsprämien abdecken, stellt sicher, dass auch kleinbäuerliche Betriebe Zugang zu unverzichtbaren Versicherungsleistungen haben. Dies trägt nicht nur zur Stabilität der Agrarwirtschaft, sondern auch zur Lebensmittelversorgung insgesamt bei, was in Anbetracht der globalen Ernährungskrise von entscheidender Bedeutung ist.

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