In Wels wird ein umfassendes neues Mobilitätskonzept in Angriff genommen, das die Stadt für die Herausforderungen und Bedürfnisse des Jahres 2040 vorbereiten soll. Der zuständige Stadtrat Stefan Ganzert von der SPÖ hebt hervor, dass das Konzept sowohl effizient als auch umweltfreundlich gestaltet werden muss, um den zukünftigen Verkehrsströmen gerecht zu werden. Mit der Vergabe des Auftrags an die Firma Trafility GmbH wurde ein wichtiger Schritt zur Analyse der Mobilitätsbedürfnisse von Bürgern und Unternehmen in Wels eingeleitet.
Die Entscheidung des Gemeinderates im April diesen Jahres markiert einen Wendepunkt. Das letzte umfassende Verkehrskonzept stammt nach Angaben von Ganzert aus dem Jahr 1996, was die Dringlichkeit der Umsetzung dieses neuen Plans verdeutlicht. Sein Ziel ist es, die Neuerungen der letzten Jahre zu berücksichtigen und den Paradigmenwechsel in der Verkehrswissenschaft zu reflektieren.
Innovative Datenanalyse
Ein spannender Aspekt dieses Projekts ist der Einsatz moderner Technologie zur Erhebung von Verkehrsdaten. Thomas Kuc von Trafility erläutert: „Wir setzen Drohnen ein, um die Mobilitätsströme genau aus der Luft zu beobachten.“ Diese Drohnen zeichnen bis zu acht Stunden lang sämtliche Aktivitäten unter ihrem Flugraum auf. Von durchfahrendem Verkehr bis zur Verweildauer auf Parkplätzen – alles wird sorgfältig dokumentiert. Auch besondere Ereignisse, wie Messen, die zu erhöhtem Verkehrsaufkommen führen, finden Berücksichtigung. Die gesammelten Daten werden anschließend computeranalytisch ausgewertet, um fundierte Vorschläge zur Effizienzsteigerung zu entwickeln.
Zusätzlich fließen die Ergebnisse einer Bürgerbefragung in die Planung ein. Diese Online-Umfrage ist noch bis Anfang November auf der Website der Stadt Wels zugänglich, sodass alle Welser ihre Meinung zu den Verkehrsfragen äußern können.
Umweltfreundliche Mobilität im Fokus
Die politischen Forderungen bezüglich des Mobilitätskonzepts sind vielschichtig. Die Welser Grünen, vertreten durch Stadtrat Thomas Rammerstorfer, haben klare Erwartungen. „Wir setzen uns für den Ausbau des Rad- und öffentlichen Verkehrs ein“, erklärt Rammerstorfer und sieht darin eine Möglichkeit, die Stadt umweltfreundlicher zu gestalten. Ein besonderes Anliegen sind für ihn zusätzliche Haltestellen der Schnellbahn in verschiedenen Stadtteilen sowie ein Anstieg der Anzahl der Züge, die in Wels halten.
Die Vision umfasst auch einen PKW-freien Stadtplatz, um die Lebensqualität in Wels zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern. Das ambitionierte Mobilitätskonzept hat das Potenzial, Wels nicht nur verkehrstechnisch für die Zukunft fit zu machen, sondern auch als Vorreiter einer umweltbewussten und modernen Stadtentwicklung zu positionieren.
Für weitere Informationen und eine umfassendere Einsicht in die Details dieses Projekts, kann man die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at verfolgen.