In Wels sorgt die aktuelle Situation rund um den Fußballclub FC Hertha Wels für politischen Wirbel. Der Grund: Manfred Sams, ein Kandidat der SPÖ für den Nationalrat, hat kurz vor der Wahl seinen Rücktritt aus dem Vorstand des Vereins bekannt gegeben, was für Aufregung sorgt. Dies geschah inmitten der Ernennung von Ralph Schäfer von der FPÖ zum neuen Vizeclubchef, was aus Sams’ Sicht eine merkliche „Umfärbung“ des Vereins auf blaues Terrain bedeutet.
Die politischen Konnotationen der Situation sind offensichtlich. Manfred Sams äußerte, dass er mit der Entwicklung nicht einverstanden ist und insbesondere mit Schäfers Vergangenheit. Er sieht in dieser Veränderung eine Gefahr für die Neutralität des Vereins in der Politik. Thomas Rammerstorfer, der lokale Grünen-Chef, hat daraufhin zur Zusammenarbeit aufgerufen und betont, dass interne Streitereien dem Projekt insgesamt schaden.
Politische Zusammenarbeit gefordert
Rammerstorfer, der ebenfalls im beratenden Gremium des FC Hertha Wels aktiv ist, äußerte sein Unverständnis über Sams’ Rücktritt. Er kritisierte die Neigung mancher Politiker, in Vereinen Einfluss zu nehmen, und betonte, dass gerade in finanziellen Angelegenheiten, die Steuergelder betreffen, eine politische Mitwirkung legitim sein kann. Doch fordert er, dass sich Politiker nicht in dominant Führungsrollen drängen sollen, um die ehrenamtlichen Mitglieder nicht zu belasten, die den Spitzenfußball in Wels unterstützen.
Die Diskussion über die politische Einflussnahme im Sport ist nicht neu, wird jedoch durch aktuelle Entwicklungen besonders angesprochen. Laut Rammerstorfer müsse nun ein gemeinsames Ziel verfolgt werden: der sportliche Aufstieg des Vereins, der aus seiner Sicht sogar in Reichweite ist. Deswegen sei Zusammenarbeit auf allen Ebenen notwendig, um die bereits investierten Gelder und die Mühen der Beteiligten nicht durch politische Streitereien in Frage zu stellen.
„Wir haben einen gemeinsam erarbeiteten Weg eingeschlagen und viel investiert“, so Rammerstorfer. „Doch durch die derzeitige politische Auseinandersetzung könnte das alles gefährdet werden.“ Der Aufruf zur Einheit ist auch in Anbetracht der bevorstehenden Nationalratswahlen wichtig, bei denen die politische Verstrickung in Sportvereine große Aufmerksamkeit erhalten könnte. Die politischen Diskussionen könnten die sportlichen Ambitionen des FC Hertha Wels ernsthaft stören und müssen daher sorgfältig behandelt werden.
In der Öffentlichkeit wird jedoch die Frage aufgeworfen, wie tief die Politik wirklich in die Welt des Sports eindringen sollte. Ist die Politik im Sport wirklich notwendig, oder führt sie zur Ablenkung von den sportlichen Zielen? Diese und weitere Fragen müssen in den kommenden Wochen und Monaten diskutiert werden. Die Situation um den FC Hertha Wels bleibt spannend, während die politischen Akteure um Einfluss und Positionen kämpfen. Weitere Informationen sind auf www.meinbezirk.at nachzulesen.