Die sportliche Welt der Stadt Wels steht momentan unter einem kritischen Schatten, da sich nun erneut ein Funktionär vom FC Hertha zurückzieht. Nach dem Rückzug von Philipp Oberndorfer ist es nun Manfred Sams, ein SPÖ-Politiker, der sich vom Verein distanziert. Diese Rücktritte sind eine direkte Reaktion auf die Ernennung von Ralph Schäfer, einem Stadtrat der FPÖ, zum Vizepräsidenten des Vereins. Beide Funktionäre sehen dies als eine bedenkliche politische Einflussnahme im sportlichen Bereich.
Sams betont, dass die Politik in der Vereinsführung nichts verloren habe und bezeichnet die Ernennung von Schäfer als „eine klare Grenzüberschreitung“. Die Tatsache, dass Schäfer wegen Wiederbetätigung eine Diversion erhalten hat, verstärkt Sams‘ Bedenken. Er äußert, dass eine solche Vergangenheit für eine Zusammenarbeit inakzeptabel sei. Dieselbe Sorge teilt auch Oberndorfer, der seinen Rückzug ebenfalls aus ähnlichen Gründen vollzog.
Politische Umfärbung des Vereins
In einem klaren Statement erklärte Sams: „Der Verein hat sich klar in eine FPÖ-nahe Richtung bewegt und wurde blau umgefärbt. Das steht völlig im Widerspruch zu meinen Werten.“ Er hebt hervor, dass ein Verein sich auf sportliche Leistungen konzentrieren und Brücken bauen sollte, anstatt politische Fronten zu verstärken. Diese Worte zeigen, dass die Stimmung innerhalb des Vereins nicht nur von persönlichen Meinungen, sondern auch von einem größeren Prinzip geprägt ist.
Ralph Schäfer zeigt sich unbeeindruckt von den Rücktritten und sieht die Vorgänge als medienwirksame Inszenierung. „Ich bin seit sechs Jahren im Vereinsvorstand engagiert. Diese Rücktritte, kurz vor der Nationalratswahl, scheinen mir mehr dem Wunsch nach politischem Kleingeld geschuldet zu sein“, so Schäfer. Er hebt hervor, dass es zwischen dem FC Hertha und seinem Referat zahlreiche Berührungspunkte gäbe, was seiner Ansicht nach die Ernennung rechtfertige.
Die Entwicklung innerhalb des FC Hertha Wels in den letzten Wochen wirft Fragen über die Unabhängigkeit des Vereins auf. Der Rückzug von prominenten Mitgliedern aufgrund politischer Einflüsse lässt aufhorchen und zeigt, dass die Vereinsführung auf dem Prüfstand steht. Während einige Funktionäre diesen Wandel als berechtigt empfinden, sind andere besorgt über die veränderte Ausrichtung des Clubs.
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