In Wels, einem Ort, der ebenso wie der Rest des Landes unter einem akuten Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal leidet, hat das mobile Palliativteam eine innovative Lösung gefunden. Das Hospiz Wels hat entschieden, Pflegefachassistentinnen in das Palliativpflege-Team zu integrieren, um dieser Herausforderung entgegenzuwirken.
Palliativpflege spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung und Betreuung von Patienten, die an schweren, oft lebensbegrenzenden Erkrankungen leiden. Diese spezielle Pflegeform zielt darauf ab, den Patienten in ihren letzten Lebensphasen ein würdevolles Umfeld zu bieten, das medizinische, physiotherapeutische und psychosoziale Unterstützung umfasst. Ehrenamtliche Helfer tragen ebenfalls entscheidend dazu bei, dass diese Betreuung in den eigenen vier Wänden möglich ist, was für viele Patienten von großer Bedeutung ist.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die gegenwärtige Lage im Pflegebereich erfordert kreative und nachhaltige Lösungen. „Die Einbindung von Pflegefachassistenten in die Palliativpflege ist ein erster wichtiger Schritt, um eine umfassende und einfühlsame Betreuung sicherzustellen“, erläutert Daniela Feregyhazy-Astecker, die Einsatzleiterin von Hospiz Wels. Diese Fachkräfte sind zwar nicht direkt für alle medizinischen Tätigkeiten zuständig, können jedoch zahlreiche Aufgaben übernehmen, die keine spezielle Ausbildung im Sinne einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin (DGKP) erfordern. So bleibt mehr Zeit für die DGKP, um sich auf die medizinische Versorgung zu konzentrieren.
Andrea Peterwagner, die sich während ihres Studiums im Health Care Management an der WU Wien mit der aktuellen Situation im Palliativ-Pflegebereich auseinandergesetzt hat, beschreibt: „Aufgrund der akademischen Ausbildung der DGKP an Fachhochschulen werden diese zunehmend in Führungspositionen tätig sein und weniger Zeit am Pflegebett verbringen.“ Diese Entwicklung verlangt nach neuen Strategien, um die Lücke zu schließen, die durch die Umstrukturierung des Pflegepersonals entsteht. Die gesetzlichen Änderungen durch die GuKG-Novelle 2022 (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) bieten dabei den notwendigen rechtlichen Rahmen, um Pflegefachassistenten in das mobile Palliativteam zu integrieren.
Die Entscheidung, Pflegefachassistenten in die Palliativpflege einzubeziehen, ist nicht nur eine Reaktion auf den Personalmangel, sondern auch eine Bereicherung für die Betreuungskompetenz des Teams. „Da Pflegefachassistenten auf Pflege spezialisiert sind, stellen sie eine wertvolle Ergänzung im multiprofessionellen Team dar“, betont Feregyhazy-Astecker. Insgesamt zeigt sich, dass der Einsatz von Pflegefachassistenten eine vielversprechende Strategie sein kann, um den speziellen Bedürfnissen der Palliativpflege gerecht zu werden. Dieser Ansatz könnte in Zukunft als Modell für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen meistern müssen.
Die Integration von Pflegefachassistenten ist somit ein richtungsweise Schritt hin zu einer besseren Versorgungsstruktur für schwerstkranke Patienten. Die Maßnahmen, die in Wels ergriffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen auf die Qualität der Palliativpflege nicht nur in der Region, sondern auch in ganz Österreich haben.
Für mehr Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Palliativpflege in Wels und die Herausforderungen, denen das Personal gegenübersteht, bietet ein Artikel auf www.tips.at interessante Einblicke.