Wels-Land

Lebensmittelproduktion und Ehrenamt: Stärkung des ländlichen Lebens in Wels-Land

Staatssekretärin Plakolm und Bürgermeister Lindinger enthüllen bei einer hitzigen Pressekonferenz in Wels die Geheimnisse heimischer Lebensmittel und das Herz blutender Ehrenamtlicher im ländlichen Raum!

Bei einer aktuellen Pressekonferenz in der Landwirtschaftskammer in Wels, Eferding und Grieskirchen wurden wichtige Themen für die ländliche Region Wels-Land angesprochen. Der Fokus lag auf der Lebensmittelsicherheit sowie dem wertvollen Beitrag des Ehrenamts, das als unverzichtbare Säule für die Stärkung ländlicher Strukturen gilt. Staatssekretärin Claudia Plakolm und Klaus Lindinger, der Bezirksparteiobmann und Bürgermeister, führten durch die Veranstaltung und beleuchteten aktuelle Herausforderungen sowie Entwicklungen in der Region.

Klaus Lindinger eröffnete die Diskussion, indem er einen umfassenden Überblick über die landwirtschaftliche Nutzung im Bezirk Wels-Land gab. Er wies darauf hin, dass beeindruckende 88,6 % der Fläche für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Besonders hervorzuheben ist die Vielzahl an Direktvermarktern in der Region. Insgesamt etwa 130 Betriebe veredeln ihre Produkte direkt vor Ort und vermarkten diese. „Wir dürfen auf die Vielfalt an regionalen Lebensmitteln stolz sein, die direkt vor der Haustür erzeugt werden“, sagte Lindinger und nannte Beispiele wie Erdbeeren, Äpfel sowie hochwertige Fleischprodukte.

Bedeutung der Landwirtschaft

Ein wesentliches Thema war die Schweinehaltung in Wels-Land. Diese nimmt eine bedeutende Rolle ein, da etwa 24,91 % der oberösterreichischen Schweinehalter in dieser Region ansässig sind. Lindinger betonte, wie wichtig die Ackerflächen für diese Betriebe sind und machte auf ein kürzlich beschlossenes 300-Millionen-Euro-Paket aufmerksam. Dieses Paket bietet finanzielle Unterstützung in Form von Agrardieselförderungen sowie Beiträgen zur Bodenbewirtschaftung, um die regionale Lebensmittelproduktion zu sichern.

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Ein weiterer zentraler Punkt der Veranstaltung war die Anerkennung des Ehrenamts, das maßgeblich zur Lebendigkeit der ländlichen Regionen beiträgt. Claudia Plakolm hob hervor, dass ohne das Engagement von Freiwilligen und Gemeinden eine dynamische ländliche Gemeinschaft kaum denkbar wäre. „Wels-Land ist ein Bezirk voller Anpackerinnen und Anpacker“, lobte Plakolm unter anderem Klaus Lindingers Engagement sowohl im Ehrenamt als auch in der Politik. Zudem stellte sie die Wichtigkeit der Perspektive für junge Menschen heraus, Eigentum erwerben zu können. Hierbei verwies sie auf Maßnahmen wie die Streichung der Eintragungsgebühren für Eigenheime sowie die Forderung nach weiteren Erleichterungen, wie der Abschaffung der Grunderwerbssteuer.

Ein Regionales Kochbuch für den guten Zweck

Im Rahmen der Veranstaltung stellte Klaus Lindinger außerdem sein neues regionales Kochbuch mit dem Titel „Guats mit Äpfel und Birnen“ vor. Das Buch enthält 21 ausgewählte Rezepte, die von Familienmitgliedern und Freunden stammen und zelebriert damit die regionale Landwirtschaft und das Ehrenamt. Unterstützt wurde Lindinger bei diesem Projekt von der bekannten Kochbuchautorin und Fernsehköchin Elfriede Schwinger, die die Schirmherrschaft übernommen hat. Der Bürgermeister, der selbst im Jahr 2019 900 Apfel- und Birnbäume gepflanzt hat, stellte somit eine Verbindung zwischen den Rezepten und der regionalen Landwirtschaft her.

Im Zuge der Pressekonferenz wurden zudem neue Bundesgesetze angekündigt, die das Ehrenamt fördern. So profitieren seit Beginn dieses Jahres Vereine von verbesserten rechtlichen Rahmenbedingungen, einschließlich der Einführung einer gesetzlichen Freiwilligenpauschale, die es den gemeinnützigen Vereinen ermöglicht, steuer- und sozialversicherungsfreie Pauschalen an ihre Mitglieder auszuzahlen.

Wachstum durch Gemeinschaft und Engagement

Die Veranstaltung verdeutlichte die enge Verzahnung von Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Ehrenamt in der Region. Diese Faktoren bilden gemeinsam die Grundlage für einen starken Zusammenhalt und eine breite Gemeinschaft im ländlichen Raum, die sich auch in Zeiten zunehmender Herausforderungen bewähren kann. Die Akteure vor Ort arbeiten kontinuierlich daran, sowohl die landwirtschaftliche Produktion als auch das gesellschaftliche Engagement zu fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Region zu leisten.

Landwirtschaftliche Strukturen und Herausforderungen

Die Landwirtschaft in Österreich steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte betreffen. Die EU-Agrarpolitik spielt hierbei eine entscheidende Rolle, insbesondere durch ihre Direktzahlungen und Förderprogramme, die oft an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Diese Unterstützung ist für viele Betriebe in ländlichen Regionen essenziell, um sich in einem zunehmend globalisierten Markt behaupten zu können. Laut Berichten der Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus sind die österreichischen Landwirte im europäischen Vergleich relativ klein strukturiert, was ihre Verhandlungsposition auf dem Markt schwächt.

Zusätzlich zur Marktposition müssen Landwirte sich auch mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen. Extreme Wetterereignisse und veränderte klimatische Bedingungen stellen die Produktivität der Landwirtschaft in Frage. Die Bauern in Wels-Land sind in diesem Zusammenhang nicht nur gefordert, ihre Anbaupraktiken anzupassen, sondern müssen auch innovative Lösungen finden, um ihre Betriebe nachhaltig zu führen.

Förderprogramme zur Unterstützung der Landwirtschaft

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion war das bereits erwähnte 300-Millionen-Euro-Paket, das verschiedene spezifische Förderungen beinhaltet. Beispiele sind die Agrardieselförderung und Beiträge zur Bodenbewirtschaftung, die für Landwirte in Wels-Land eine entscheidende Unterstützung darstellen. Diese finanziellen Hilfen sollen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft zu sichern.

Laut den Statistik Austria haben landwirtschaftliche Betriebe, die solche Förderungen in Anspruch nehmen, eine signifikant höhere Überlebensrate als jene ohne Förderungen. Prognosen zeigen, dass diese Art von Unterstützung eine wesentliche Grundlage für die Sicherung der regionalen Lebensmittelproduktion bildet und dazu beitragen kann, dass die Begeisterung für die Landwirtschaft in den nächsten Generationen erhalten bleibt. Die Verwendung von regionalen Produkten und die Förderung der Kreislaufwirtschaft dürften auch weiterhin steigende Relevanz in der politischen Diskussion haben.

Bedeutung des Ehrenamts und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Ehrenamtliches Engagement ist nicht nur wichtig für die unmittelbare Unterstützung von Gemeinschaften, sondern auch für die Förderung von sozialem Zusammenhalt. Laut einer Studie der Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sind ehrenamtlich Tätige oft die ersten Anlaufstellen für Menschen in Not oder für diejenigen, die Hilfe benötigen. Dies zeigt, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur eine persönliche Leidenschaft ist, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit für die Stabilität und Integration in ländlichen Räumen darstellt.

Besonders in ländlichen Gebieten sind Gemeinschaftsprojekte und das Engagement in Vereinen entscheidend, um soziale Isolation zu verhindern und eine stabile soziale Struktur zu gewährleisten. Die Rahmenbedingungen, die durch neue Gesetzgebungen verbessert wurden, ermutigen viele Bürger dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren, was nicht nur die soziale Dynamik stärkt, sondern auch die Qualität des Lebens in ländlichen Regionen erhöht.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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