Wels-Land

Inklusion am Arbeitsplatz: lokale Firmen setzen auf Vielfalt

"In Pasching setzen zwei Firmen mit dem Job-Format ‚Schnuppern Inklusiv‘ Maßstäbe, um Menschen mit Behinderung echte Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten – ein Schritt zur inklusiven Zukunft!"

Spanien: „Man sollte die Fähigkeiten der Menschen in den Vordergrund stellen, und nicht, was sie nicht können“, erklärt Brigitte Deu vom Sozialministeriumservice Oberösterreich. In der Region Linz-Land setzen zwei Unternehmen ein positives Beispiel, indem sie das Job-Matching-Format „Schnuppern Inklusiv“ nutzen. Damit geben sie Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sich am ersten Arbeitsmarkt zu beweisen.

Laut der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKO) ist etwa ein Drittel aller arbeitssuchenden Personen im Bundesland aus gesundheitlichen Gründen nur eingeschränkt vermittelbar. Gleichzeitig hat die regionale Wirtschaft einen dringenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Doris Hummer, Präsidentin der WKOÖ, erläutert die Situation: „Der Grund hierfür ist die prognostizierte demografische Entwicklung, bei der 100 Renteneintritte nur 65 neue Arbeitskräfte gegenüberstehen“. Diese Situation macht es für Firmen attraktiver, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen.

Inklusion bei Wagner Stahl und Pflaum & Söhne

Im Rahmen der diesjährigen „OÖ Job Week“ wurden jungen Menschen sowie Erwachsenen, die Unterstützung benötigen, erneut Chancen geboten, sich mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen. Jürgen Kapeller, Obmann der WKO im Bezirk, berichtet, dass bereits viele Arbeitserprobungen vor Ort vereinbart wurden. Zudem zeigt die Initiative „Schnuppern Inklusiv“ erfolgreich, wie Barrieren bei den Unternehmern abzubauen sind.

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Die Alfred Wagner Stahl-Technik und Zuschnitt GmbH aus Pasching hat über die „Schnuppern Inklusiv“-Initiative mit zwei Jugendlichen auf Lehrstellensuche Kontakt aufgenommen. Christine Wagner, Geschäftsführerin des Unternehmens, betont, dass sie die integrative Beschäftigung weiter ausbauen möchten. Derzeit kooperiert das Unternehmen bereits mit Exit Sozial und Caritas Invita, sodass Menschen mit bisher wenig Kontakt zum Arbeitsmarkt in einem begrenzten Umfang im Betrieb mitarbeiten können.

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei den Unterstützenden Hausmeistertätigkeiten: Für einen Bewerber mit körperlicher und psychischer Behinderung konnte eine Teilzeitstelle geschaffen werden. Durch diese Maßnahme konnte eine Person im Juni 2023 in ein vollversichertes Arbeitsverhältnis übernommen werden.

Im Trauner Unternehmen Pflaum & Söhne wurde ebenfalls eine Stelle in der Datenverarbeitung besetzt. Ein Mitarbeiter im Autismus-Spektrum arbeitet dort aktuell wenige Stunden, wobei Maria Pichelbauer, die HR-Leiterin, betont, dass sie sich für eine Vollzeitstelle einsetzen möchte. Ihrer Meinung nach sei es wichtig, dass Menschen mit Behinderung ein ausreichend hohes Einkommen erzielen können.

Daniel Höller, CEO von Pflaum & Söhne, spricht in diesem Kontext eine existierende Problematik an: „Viele Bewerber können ihre Lebenshaltungskosten nicht decken, wenn sie nur Teilzeitarbeit angeboten bekommen“. Daher ist ein Einkommenszuschuss für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung (zu) wenig verdienen, nach Ansicht der Caritas unerlässlich. Zusätzlich müsse man die Ungerechtigkeiten ausgleichen, die durch behindertenbedingte Teilzeitbeschäftigungen im Alter entstehen.

Die Initiativen in Traun und Pasching zeigen, dass inklusives Arbeiten nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese positiven Entwicklungen weiter entfalten werden.

Quelle/Referenz
tips.at

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